Hausbergsafari vom Geigelstein zur Kampenwand
Nach dem Neuschnee der letzten Tage war heute der erste Schönwettertag, den nutzten wir für eine Skisafari in den Hausbergen der westlichen Chiemgauer Alpen. Da in Aschau bereits alles grün ist haben wir drauf spekuliert, dass in diesen normalerweise ziemlich übervölkerten Tourenbergen heute relativ wenig los ist. Tatsächlich war dann sogar noch weniger Betrieb als erhofft. Außer einigen wenigen am Geigelstein sind wir heute keinen anderen Tourengehern begegnet.
Los ging es mit dem Zug um 7.35 in Rosenheim bis Bernau. Dort muss man die Bahnhofstraße 5 Minuten bis zur Hauptstraße vorgehen, wo 15 Minuten später der Bus aus Felden kommt. Die Wartezeit haben wir u.a. genutzt, um die Felle aufzuziehen. Dann ging es mit dem Bus (der fährt am Wochenende allerdings nur am Samstag) in Richtung "Bergsteigerdorf Sachrang" (steht auch so vorne auf dem Bus drauf). Wir sind dann in Huben ausgestiegen. Dort liegen 5 cm Nasschnee auf dem Ziehweg, der in Richtung Geigelstein führt. Für die Ski war das zu wenig, so dass wir sie fast bis zur Diensthütte getragen haben, wo von rechts die Rodelbahn von Sachrang heraufkommt. Ab der Diensthütte begann dann das Wintermärchen und die Schneemenge nahm konstant zu. An der Talalm war es dann schon ein halber Meter gut gesetzter, bzw. unter dem pulvrigen Neuschnee durchnässter Altschnee. Oben im Gipfelbereich von Mühlhörndl und Geigelstein liegen 1-1,5 m Schnee, so viel hatte es die letzten beiden Jahr dort überhaupt nicht. Zum Mühlhörndl hatte bereits ein einzelner Tourengeher gespurt, die Abfahrt zur Obekaseralm war allerdings mittags noch komplett jungfräulich. Südseitig hat die Sonne den Schnee jedoch schon leicht pappig gemacht, zum Fahren ging es aber trotzdem gut.
Dann sind wir auf den Geigelstein, wo in der Westflanke schon fast keine Latschen mehr rausschauen. Die tolle Abfahrt ganz runter zum Oberkaser haben wir uns verkniffen und kurz unterhalb des Sattels bereits wieder aufgefellt. Dann ging es hinüber, am Roßalpenkopf vorbei in Richtung Weitlahner. Das war heute ein Wintertraum der allerfeinsten Sorte. Keine Spur weit und breit und die Bäume dick mit Anraum behangen. Es folgte ein super Hang bis vor die Scharte der Aschentaler Wände, kurzes Hochgesteige ohne Felle und dann eine komplett unverspurte Abfahrt über den Weitlahner bis zur Hinteren Dalsenalm. Das war tatsächlich in meiner 30jährigen Skitourenlaufbahn das erste Mal, dass es dort noch keine einzige Abfahrtsspur. Nur zwei Tourengeher waren vorher aufgestiegen, aber die hatten oben am Tauron noch die Sonne genossen.
Nun folgte noch ein etwas mühsamer Aufstieg zur Kampenwand, den wir komplett spuren mussten. Der Schnee war in der Sonne schon schwer und teilweise stollten Felle und Ski. Bei Sonnenuntergang waren wir dann erreichten wir das Rossleitenkreuz und schwangen im letzten Abendlicht hinab in Richtung Aschau. Der Schnee war auch hier noch pulvrig, wenn auch nicht staubig-leicht. Bis zur Talstation des Kaltwasserllifts reichte die Unterlage gut aus, danach war dann nur noch eine sehr dünne Schneedecke, die allerdings jetzt am Abend bereits wieder gefroren war, so dass man noch bis zum Flachstück hinabrutschen konnte an der die Piste den Wanderweg kreuzt.Von dort ging es in etwa 30 Minuten zu Fuß hinab zum Bahnhof Aschau und mit dem Zug in 40 Minuten zurück nach Rosenheim.