Habicht aus dem Gschnitztal
Bei unserer gestrigen Tour auf den Gschnitzer Tribulaun ist der Habicht so dermaßen penetrant im Blickfeld gestanden, dass wir beschlossen haben ihm heute aufs Haupt zu steigen. Los ging es nach dem relativ späten Frühstück am Alfaier Hof erst kurz nach 8. Eine Stunde früher wäre wohl besser gewesen, insgesamt hat es für uns aber gut gepasst auch wenn im unteren Teil bei der Abfahrt an einigen Stellen bereits wieder der Schatten ums Eck gekommen ist.
Es liegt genug Schnee, um die Tour von unten bis oben mit Ski machen zu können. An der Waldgrenze musste man sie mal für ein paar Meter an einer Felsstufe ausziehen und am Ende der Gipfelrinne haben wir sie am Grat stehen lassen und sind die letzten 30 Höhenmeter zu Fuß gegangen. Es gab aber auch Skispuren vom Gipfel weg, zu unserem Skidepot muss man sie dann aber nochmal ausziehen. Durch die Gipfelrinne haben wir die Ski im Aufstieg getragen, es gibt eine halbwegs gute Stapfspur, die allerdings durch die Abfahrer immer wieder stellenweise ramponiert wird. Steigeisen sind nicht nötig, es gab aber Bergsteiger, die sie genutzt haben als sie die Gipfelrinne zu Fuß wieder abgestiegen sind.
Die Gipfelrinne ist an der rund 45 Grad steilen Engstelle ziemlich eisig und etwas bucklig (hat heute nicht gefirnt), oberhalb im flacheren Teil ist sie recht zerackert und bei jedem Schwung lösen sich Harschbrocken, die dann als Geschosshagel durch die steile Rinne prasseln. Falls sich dort andere Bergsteiger befinden ist das für die nicht sehr angenehm, u. U. sogar gefährlich. Unterhalb der Rinne gibt es dann sämtliche Schneearten, in Flachstücken und Nordhängen liegt Pulver, in steilen Südhängen und in Richtung Waldgrenze und unterhalb auch an Osthängen gab es Firn. Ansonsten findet man sämtliche Zwischenstufen mit mehr oder meist weniger tragfähigem Deckel. Unten dann auf der Straße von der Lamponesalm bis zum Gasthaus Feuerstein lässt sich bequem wie auf einer Piste hinausschwingen.