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Gschwandt

Herbstklettern am Gschwandtpfeiler

Vielfältiges Klettergebiet im Wendelsteingebiet

Das Gschwandt ist insbesondere Skifahrern bestens bekannt, führt doch die berühmte Abfahrt vom Wendelstein mitten durch dieses Kar. Dass es rechts und links von teils sehr steilen Felsen begrenzt wird, dürfte zumindest den Kletterern unter ihnen nicht entgangen sein. Und so wurde dort auch schon seit langer Zeit geklettert. Der Fels gehört sicherlich zum Besten, was es im Landkreis Rosenheim so gibt. Leider ist der etwas umständliche Zustieg dafür verantwortlich, dass hier deutlich weniger Leute klettern als es das Gebiet verdient hätte. Aber wer auf der gemütlichen Mitteralm übernachtet, oder sich die Bahnfahrt mit der Zahnradbahn leistet, für den ist auch der Aufstieg ins Gschwandt sportklettertauglich. Halbwegs gut trainierte Beine oder E-Bike-Radler sollten den Zustieg aber auch so wegstecken.

Anfahrt

Ins Inntal bis Brannenburg, nun entweder:
1. zur Talstation der Wendelstein-Zahnradbahn,
2. zum Brannenburger Ortsteil St. Margarethen (Wanderparkplatz)
3. über die Mautstraße aufs Sudelfeld und dort am Parkplatz in der Arzmooskurve parken.

Zugang

1. Mit der Zahnradbahn (ca. 10,-- € einfach).
2. Zu Fuß (1,5 bis 2 Std.) zur Hütte oder mit dem Bike von St. Margarethen nach Aipl (45 Min.) und in 30 Min. zu Fuß zur Hütte.
3. Von der Sudelfeldstraße über die Arzmoos-Almen zur Hütte. Einen großen Teil der Strecke kann man bequem mit dem MTB fahren (45 - 60 Min. mit Bikebenutzung, zu Fuß 30 Min. mehr).

Kletterrouten

Derzeit gibt es im Gschwandt über 80 Routen. Die meisten mit einer Länge von 20 - 30 Metern, einige haben aber auch mehrere Seillänge. Das Schwierigkeitsniveau ist überwiegend im 8. bis 9. Grad - es gibt aber auch im 6. und 7. Grad genügend Klettermöglichkeiten - und im linken Sektor sogar noch ein paar leichtere.

Absicherung

Die Routen sind oft mit Klebehaken und Edelstahl-Schwerlastankern gesichert. Zum Teil sind etwas größere Abstände vorhanden als man es heutzutage aus der Kletterhalle oder den perfekt eingebohrten Klettergärten gewohnt ist. In einigen Routen befindet sich auch älteres Material ungeklärter Herkunft und fragwürdiger Haltekräfte. An Umlenkern befinden sich meist Kettenstände mit Ring zum Durchfädeln, mit einfachem Schnappkarabiner, Stahlkarabinern oder Sauschwanz. Das Material wurde teils privat von den lokalen Erschließern aufgebracht einen großen Teil der neueren Touren und Sanierungen hat die DAV-Sektion Bergbund Rosenheim großzügig unterstützt - die Eigentürmerin der nahe gelegenen Mitteralm. Ansonsten wurde auch Material aus einem Ausrüstungspool bereitgestellt, der von folgenden Sponsoren unterstützt wird: DAV-Sektion Rosenheim, DAV-Sektion Bergbund Rosenheim, DAV-Sektion Bad Aibling, DAV-Sektion Stützpunkt Inntal, Montagne-Sport Rosenheim, IKO Sport Raubling sowie Bolting.eu.

Kletterführer

Der Kletterführer Bayerische Alpen, Band 2 beschreibt die Kletterrouten im Gschwandt ausführlich. Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail.