Geißstiegwand
Gutes Sommergebiet für Sportkletterer
Die Geißstiegwand liegt nur ein paar Steinwürfe vom Kaltwasserllift und dem Klettergebiet „Kaltwasserl“ (Burgerschlagerwand) entfernt. Nachdem sich aber sowohl Zustieg als auch Gebietscharakter unterscheiden, haben wir dem Gebiet in dieser neuen Auflage jetzt ein eigenes Kapitel gewidmet. In den schwierigen Routen dominiert hier steile Kletterei und Kraftausdauer, die leichteren Routen vor allem im rechten Teil sind technisch relativ anspruchsvoll. Der Fels liegt direkt am viel begangenen Wanderweg zur Kampenwand, weshalb es etwas erstaunen mag, dass dieses Gebiet lange wenig beachtet wurde. Stephan Niemitz hat die ersten Routen bereits vor der Jahrtausendwende abgesichert. In der zweiten Erschließungsphase war es dann Michi Karl, der die offensichtlichsten Linien einbohrte, mehrere Projekte aber dann aufgab. Das nahm Chris Gröber zum Anlass, diese zu vollenden und er erkannte das Potenzial der Wand für schwere Routen im 9. und 10. Schwierigkeitsgrad. Innerhalb eines Sommers gelangen ihm und seiner Partnerin Caro Winkler noch etwa ein Dutzend weiterer Wege, wodurch die Geißstiegwand zu einer lohnenden Sommerwand im gehobenen Schwierigkeitsbereich wurde.
Anfahrt
Anreise mit ÖPNV: Vom Bahnhof Prien an der Bahnstrecke München–Salzburg verkehrt etwa stündlich die Lokalbahn nach Aschau. Vom Bahnhof Bernau fährt die Buslinie 9502 wochentags wenige Male täglich nach Aschau. Etwa stündlich fährt diese Linie weiter über Hohenaschau nach Sachrang. Außerdem fährt wochentags die RVO-Buslinie 9496 vom Bahnhof Rosenheim bis Hohenaschau. Ergänzend gibt es das Rufbussystem Rosi: www.rosi-mobil.de
Anreise mit PKW: Ausgangspunkte sind die gebührenpflichtigen Parkplätze in Hohenaschau bei der Talstation der Kampenwandbahn oder an der ehemaligen Brauerei.
Zugang
a) Vom Bahnhof nach Süden, bis in der Seitenstraße gegenüber der Sparkasse der ausgeschilderte Weg Nr. 20 zur Kampenwand beginnt. Ihm aufwärts folgend zur Skipiste, wo von rechts her der Aufstieg von Hohenaschau einmündet.
b) Von Hohenauschau: Nördlich Talstation der Kampenwandbahn auf der Straße aufwärts zur Piste und auf dieser steil links hinauf zum Weg Nr. 20.
Nun gemeinsam dem Weg Nr. 20 folgen, die Abzweigungen in den Fuchslugergraben ignorieren, bis der Weg direkt unterhalb der Wand vorbeiführt (50 Minuten vom Bahnhof, 40 Minuten von Hohenaschau).
Kletterrouten
Derzeit existieren gut 30 Routen, wobei der Schwerpunkt im 8. bis 10. Schwierigkeitsgrad liegt. Routen im 6. und 7. Grad gibt es auch ein paar, aber nicht alle sind lohnend, bzw. manchmal auch etwas undankbar. Aber besonders im 9. Grad sind einige wirklich gute Routen hier zu finden, für den sich der etwas längere Zustieg auf alle Fälle lohnt um der Sommerhitze im Tal zu entfliehen.
Absicherung
Die meisten Routen sind mit Edelstahl-Schwerlastankern oder mit Klebeankern gesichert, an den Umlenkungen befinden sich meist Kettenstände mit Ösen zum Durchfädeln, teils auch mit Stahlkarabinern. In einigen Routen sind die Hakenabstände eher etwas weiter, als man es heutzutage in Klettergärten erwarten würde, vor allem bei den älteren Routen.
Kletterführer
Der Kletterführer Bayerische Alpen, Band 1 beschreibt die Kletterrouten am Kaltwasserl ausführlich. Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail.
Updates, Berichtigungen, Ergänzungen
Der Kletterführer gibt den aktuellen Stand wieder.