Kategorien: Tourenverhältnisse Stubaier Alpen Zillertaler Alpen

Brennerregion, Pfitschertal, Obernberg, Gschnitztal

Aufstieg in Richtung Flatschjoch am ersten freien Hang über dem Brennerwolf.

Wir waren die letzten vier Tage mit einem Lawinenkurs für den Bergbund Rosenheim rund um den Brenner unterwegs.

Sonntag: Brenner - Flatschjoch - Pfitschertal
Am Brennerwolf (1400 m) liegt ein halber Meter kompakter Altschnee. Der Aufstieg durch den Wald am Sommerweg hat genug Schnee. In der Steilstufe an der Waldgrenze gab es nur wenig, schon etwas älteren Triebschnee. Aufgrund dichten Nebels verzichteten wir auf den Gipfel des Wolfendorn und steuerten direkt das Flatschjoch an. Die Abfahrt jenseits (Südhänge) hatte überwiegend Bruchharsch, in steilen Passagen war der Deckel aber tragfähig, obendrauf lagen teils wenig cm Neu-/Triebschnee. Für die Talabfahrt wählten wir die Forststraße. Übernachtung im Gasthaus Alpenrose.

Montag: Kematen/Pfitschertal - Schlüsseljoch - Flatschspitze - Enzianhütte
Auch im Pfitschertal viel Altschnee. Im Aufstieg durch den Graben ist der Sommerweg nicht mehr überall sichtbar. In der Rinne vor der Steilstufe liegt eine alte gefrorene Lawine. Insgesamt kommt man aber mit Ausnahme von ein paar steiler Staudenspitzkehren gut durch. In der Sonne tragfähiger Harsch, im Wald und im Schatten pulvrig/grieselig mit meist nur dünner Kruste. Der ältere Triebschnee in den großen ONO-Hängen vor dem Schlüsseljoch war schon recht stabil (schwer provozierbarer, gestufter Bruch beim Blocktest, glatter Bruch auf tiefer liegender Schwimmschneeschicht). Abfahrt von der Flatschspitze nach Westen überraschend genial mit ca. 10 cm Pulverschnee auf fester Unterlage. Übernachtung und Essen auf der Enzianhütte sehr empfehlenswert.

Dienstag: Enzianhütte - Brennerbad - Hoher Lorenzen - Obernberg
Die Abfahrt von der Enzianhütte durch die alte Pistenschnese ist bockhart und buckelpistenmäßig eingefahren. Die Forststraße im Aufstieg zur Wechselalm ist in den Tunnels teilweise ordentlich vereist, eine Stirnlampe ist nicht nötig. Danach bequemer Aufstieg über das Flachjoch zum Gipfel, nur am Grat hat es teils recht geblasen. Trotzdem nur sehr kleinräumige frische Triebschneeansammlungen. Die Abfahrt über die Nordwestseite hatte noch schönen lockeren Pulverschnee, dort wo kurz über dem Karboden der Harschdeckel begann war es dann pistenmäßig eingefahren. Übernachtung im AV-Haus Obernberg.

Mittwoch: Obernberg - Rötenspitze - Trunajoch - Trins
Ähnlich viel Schnee hat es in Obernberg, selbst in den Südhangen liegt genug Schnee. Die Route zur Rötenspitze ist stark verspurt, im oberen Teil gab es aber in den Mulden wieder frischen Triebschnee. Die direkten Abfahrtsvarianten in die Schöne Grube über den Nordgrat und den Osthang waren uns zu heikel, da teils massiv eingeblasen. Unsere Abfahrtsroute übers Trunajoch war im oberen Teil etwas verblasen, dann bis zur Forststraße (ca. 1800 m) schöner Pulverschnee, danach dann ein Harschdeckel, der nicht so recht tragen wollte. Für die Talabfahrt nach Trins nahmen wir die gewalzte und nach dem ersten Schiebestück sehr schnelle Forststraße.