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Angersteinwand

Angersteinwand bei Inzell

Lange Sportkletterrouten in bestem Fels hoch über Inzell

Die Angersteinwand liegt hoch über Inzell am Weg von Einsiedl zur Kohleralm bzw. Zehnerstein. Vera und Bernhard Raschke aus Traunstein eröffneten hier 2011 die ersten Routen. Inspiriert durch ihre Erzählungen gesellte sich dann 2012 auch Axel Eidam zum Einbohrteam hinzu. Die Wand trumpft mit grandiosem Fels auf, der zwar kompakt undplattig ist, aber immer wieder große Löcher aufweist und tolle Linien bietet. Die Schattenseite des Gebiets liegt hingegen im recht langen Zustieg, der bei zügigem Tempo mit einer Dreiviertelstunde zu veranschlagen ist. Wer sich schonen möchte, sollte je nach Kondition 15 bis 30 Minuten mehr einplanen. Fast alle Routen führen auf den ersten Metern über einen grasdurchsetzten Vorbau. Bei insgesamt 35 Metern Routenlänge fällt er aber kaum ins Gewicht, und wer letztendlich mit gepumpten Armen 500 m über dem Talkessel von Inzell den Umlenker klippt, hat den grasigen Einstieg längst vergessen. Aufgrund der Höhenlage, der nordwestseitigen Ausrichtung und dem schnell trocknenden Felsen das perfekte Klettergebiet für den Sommer und Herbst – und die Konditionstrainingseinheit für den Tag ist inklusive.

Anfahrt

Mit ÖPNV: Vom Bahnhof Traunstein mit RVO-Bus Nr. 9526 etwa im Stundentakt nach Inzell. Vom Busbahnhof zum Ausgangspunkt in Einsiedl sind es gut 30 Minuten Fußmarsch.Am Wochenende fahren weniger Busse - und Sonntag ab späten Nachmittag überhaupt keine mehr!

Mit PKW: Von der A8 fährt man in Traunstein-Siegsdorf aus undnach Inzell. Ungefähr auf Höhe der Ortsmitte zweigtvon der B306 nach links die Straße nach Adlgaß ab.Der Straße folgt man nun zwei Kilometer bis zumOrtsteil Sterr, wo man vor dem Gelände der FirmaHolzbau Spannring rechts abbiegt und zum Kirchleinvon Einsiedl hinauffährt. Wanderparkplatz unmittelbarvor der Kirche.

Zugang

Vom Parkplatz folgt man der Ausschilderung Richtung Kohleralm entlang eines Feldwegs über die Wiese zum Waldrand. Hier zweigt der Wanderweg rechts ab und führt steil durch den Wald aufwärts (mehrere Fahrwege benutzend oder kreuzend) bis zu einer breiten Forststraße (10–15 Min.). Auf dieser nach der Kehre 200 m aufwärts, bis kurz vor einem Holzlagerplatz rechts ein unmarkierter Weg abzweigt. Auf dem Weg steil durch den Wald aufwärts, wobei man zweimal eine schmalere Forststraße kreuzt. Zuletzt führt der Weg nach rechts zu einem markanten spitzen Felsturm und zu einer Lichtung, über der bereits die Angersteinwand zu sehen ist. Den ersten horizontal verlaufenden Weg, der rechts abzweigt, ignoriert man und folgt dem Hauptweg noch 1 Minute weiter bis zu einem Steinmann, wo der kurze, steile Zustiegsweg zur Wand führt (Gesamte Gehzeit je nach Tempo 45 Min bis 1 1⁄4 Std.).

Kletterrouten

An der Angersteinwand gibt es gut 20 Sportkletterrouten mit einer Länge von 30 - 35 Metern. Ist der grasige Vorbau erstmal überwunden wartet kompakter, plattiger Fels mit großen Löchern. Das Schwierigkeitslevel bewegt sich durchgehend im 6. bis 9. Grad. Drei weitere Routen gibt es kurz oberhalb am Kleinen Angerstein.

Kletterführer

Der Kletterführer Bayerische Alpen, Band 1 beschreibt die Kletterrouten an der Angersteinwand ausführlich. Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail

Updates, Berichtigungen, Ergänzungen

Der Kletterführer gibt den aktuellen Stand wieder.