Klettersteigatlas Österreich
Alle Klettersteige von leicht bis extrem
Titel: Klettersteigatlas Österreich - Alle Klettersteige von leicht bis extrem
Autor: Kurt Schall
Verlag: Schall Verlag, Wien, 5. Auflage 2015
Maße: Ringbuchordner mit 742 Seiten.
Preis: 48,00 €
Für wen: Klettersteiggeher jeder Leistungsklasse
Wo: online bei Amazon
Rezension
Nachdem die erste Auflage des Klettersteigatlas innerhalb weniger Monate vergriffen war, hat Kurt Schall gleich nochmal nachgelegt und die Neue Auflage um weitere 100 Seiten erweitert. Da der Umfang nun für ein Buch eindeutig zu viel wurde (wer schleppt schon gerne einen Wälzer mit 500 Seiten durchs Gebirge), entschloß sich der Verlag, diese Ausgabe im Ringbuchsystem zu publizieren. An der Präsentation des Inhalts hat sich hingegen wenig geändert und folgt der Verlagslinie, - möglichst viele Informationen auf möglichst kleinem Raum unterzubringen. Vierfarbige Topos, Übersichtsbilder und viele Actionbilder vermitteln einen sehr guten Eindruck, was einen erwartet.
Die Schwierigkeitsklassifikation wurde in den Topos nach bewährtem Schema verfasst - darüberhinaus erhält jede Route nochmal eine extra "Gesamtbewertung", die eine noch bessere Selbsteinschätzung erlauben soll. Hier wird jedoch von einem sehr niedrigen Niveau ausgegangen, so dass insbesondere Erfahre alpine Wanderer und Bergsteiger sich wohl gelegentlich fragen werden, wieso sie die Klettersteigausrüstung auf Wanderwege mit ein paar Drahtseilen mitschleppen, der in die Kategorie C ("Klettersteigset ist selbstverständlich") eingeordnet wird. Allerdings muss man auch Verständnis dafür haben, dass sich der Verlag hier absichern möchte.
In Sachen Layout ist ein allmählicher Lernprozess beim Verlag festzustellen. Was weiterhin nicht jedermanns Geschmack sein muss sind die sehr bunte Darstellung und die etwas arg zusammengepferchten Infos. Allerdings ist die Integration der Bilder mittlerweile deutlich harmonischer als bei früheren Werken von Kurt Schall und auch sonst wurde versucht die Übersichtlichkeit zu verbessern. Dass einige der Aktionsbilder aus einer Zeit stammen, in der z. B. ein Kaiserschützensteig wohl noch nie ein Klettersteigset gesehen hat, kann man geflissentlich unter die Rubrik "Alpine Historie" einordnen. Und bei der Fülle an Informationen muss man auch die eine oder andere nicht mehr topaktuelle Info in Kauf nehmen. Da aber meistens genügend Infoquellen genannt werden reicht oft ein kurzer Anruf bei der zuständigen Hütte oder Touristen-Info um Informationen über den aktuellen Zustand des Steigs zu erhalten.
Fazit: Ein Standardwerk für alle Klettersteiggeher, die mit diesem Buch für die nächsten Jahr(zehnt)e beschäftigt sein dürften.