Klettergeschichten aus Tirol
Klettergeschichten aus Tirol
Titel: Wo die Wilden Hunde wohnen - Klettergeschichten aus Tirol
Autor: Walter Klier, Anette Köhler (Hrsg.)
Verlag: Tyrolia-Verlag
Seiten: 190
Preis: 17,95 €
Für wen: Kletterer, die wissen wollen was wirklich wilde Hunde sind.
Wo: online beim Panico-Alpinverlag
Rezension
Wenn im Tiroler (oder auch Baierischen) Dialekt jemand als "wilder Hund" bezeichnet wird, so darf er das gerne als Kompliment auffassen. Diese Redewendung beschreibt jemanden, der als besonders mutig, furchtlos und umtriebig gilt - aber auch als draufgängerisch und risikofreudig. Übertragen auf den Klettersport und insbesondere auf das alpine Klettern können daher unter dem Untertitel "Klettergeschichten aus Tirol" durchaus haarsträubende Erzählungen vermutet werden. Diese Vermutung bestätigen auch die einzelnen Namen der Erzähler, bürgen doch die Signaturen Stefan Kranebitter, Heinz Mariacher, Andreas Orgler, Darshano L. Rieser, Jesus Schrattentaler und Heinz Zak für durchaus schärfer gewürztes Abenteuerklettern.
Gesammelt wurden die Texte von den beiden Herausgebern Walter Klier und Anette Köhler - beide leben in Innsbruck, sind seit ihrer Jugend im Gebirge unterwegs und kennen die Tiroler Kletter- und Bergsteigerszene und ihre Geschichten aus eigener Erfahrung. Teilweise wurde der ein oder andere Text bereits irgendwo abgedruckt - beispielsweise in einem der jährlich erscheinenden Alpenvereinsjahrbücher. Einige dieser Klettergeschichten werden in dem Büchlein aber auch das erstemal veröffentlicht. Aufgrund der Vielzahl an Verfassern unterscheiden sich die Texte sehr stark. Von nostalgisch-schwärmend (und manchmal etwas trocken), über selbstdarstellerisch-prahlend bis hin zu sehr witzig oder sehr spannend geschriebenen Texten bieten die Wilden Hunde ein breites Spektrum ihres Könnens. Gemeinsam haben jedoch alle Autoren die Freude am Gebirge und beeindruckenden "Auftrieb" (Motivation) zu alpinen Abenteuern.
Für wen es an dunklen, kalten Spätherbstabenden nichts Schöneres gibt als am knisternden Kaminfeuer zu sitzen, der wird die Wärme und Geborgenheit während der Lektüre dieser oft mit Kälte, Nervenkitzel und Angst verbundenen Erzählungen um so mehr zu schätzen wissen.