Kategorien: Alpinkletterführer Allgäuer Alpen Ammergauer Alpen

Allgäu Kletterführer

Alpinklettern, Plaisirkletterrouten, alpine Klettergärten

 

Titel: Kletterführer alpin Allgäu inklusive Tannheimer Berge

Herausgeber/Verlag: Panico Alpinverlag (1. Auflage 2024)

Umfang: 504 Seiten + 40 Topokarten

Preis: 44,80 €

Inhalt: Tannheimer Berge, Vilsalpseeberge, Ostrachtal, Allgäuer Hochalpen, Mindelheimer Hütte, Kleinwalsertal, Allgäuer Voralpen

Bestellen: Bestellen beim Panico-Verlag

Kletterführer Allgäu und Ammergauer Alpen

Rezension

Die Allgäuer Alpen bieten als flächenmäßig größte Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen ein sehr vielfältiges Angebot für Alpinkletterer. Gegenüber den bekannten Klettergebieten im Osten - vom Karwendel über den Wilden Kaiser, die Berchtesgadener Alpen, den Dachstein bis ins Gesäuse - scheinen die Allgäuer auf den ersten Blick ein eher untergeordnetes Ziel für alpine Klettereien zu sein. Am ehesten passen noch die Tannheimer Berge in Sachen Routendichte und flächendeckender Felsqualität in die obige Reihe - auch wenn der Speck in manchem Klassiker den berühmten "Kaiserspeck" locker in den Schatten stellt und viele wenig begangene Routen ähnlich brüchig und splittrig sein können wie herbe Karwendelkost. Mittlerweile ist das Routenangebot aber so groß, dass neben den klassischen Alpinisten auch die Genuss-, Plaisir- und Sportkletterer auf ihre Kosten kommen. Nicht umsonst nimmt diese Bergkette etwa die Hälfte dieses Kletterführers ein.

Der große Rest des Areals ist erstmal kein typisches Kletterrevier, sondern Bergsteiger- und Wanderergelände. Dazwischen sind aber immer wieder felsige Inseln zu finden, die mehr zu bieten haben als die berüchtigten Allgäuer Grasschrofen. Von ruhig gelegenen Klettergärten und Mehrseillängen-Genusstouren in Hüttennähe über alpine Grate bis hin zu eindrucksvollen Wanddurchstiegen wie am Schneck, am Kleinen Wilden oder an der Trettachspitze ist die gesamte Palette geboten. Dank eines dichten Netzwerks der besten Gebietskenner ist es dem Panico-Verlag gelungen, mit diesem Buch einen hochwertigen Führer zu erstellen, der den bestmöglichen Informationsstand widerspiegelt.

Gegenüber der letzten Auflage von 2020 sind nochmals fast 100 Seiten hinzugekommen. Am auffälligsten ist dabei das neue Kapitel “Daumengruppe”, das unter anderem die populären Mixedrouten am Rubihorn enthält. Ansonsten gibt es in allen Kapiteln kleinere oder größere Neuerungen. Einzelne Routen, neue Klettergärten und ganze Wände wurden neu aufgenommen. Wer die alte Auflage noch im Schrank stehen hat, kann damit sicher gut im Allgäu klettern, wer aber auf dem neuesten Stand sein will, kommt um die Neuauflage nicht herum.