Weg der Freunde

Bewertung Ernsthaftigkeit
6- E2   Infos
Kletterzeit Kletterlänge
6-8h 1100 m
Wandhöhe Exposition
800m N
Beliebtheit
4

Routencharakter

Sehr lange alpine Genusskletterei durch die plattige Nordwand des Östl. Hackenkopfes. Großteils schöne Plattenkletterei mit gelegentlichen Schrofenpassagen Die Linienführung orientiert sich an den besten Felspassagen. Die schwierigsten Seillängen finden sich gleich am Anfang, ansonsten anhaltende Kletterei im 4. bis 5. Grad. Alpine Erfahrung und Schnelligkeit beim Klettern sind erforderlich. Die Tour ist dann aber noch nicht vorbei - wer zurück möchte nach Hinterbärenbad sollte weitere 3 - 4 Stunden einkalkulieren. Alpine Erfahrung und Schnelligkeit beim Klettern, sowie Kondition für Zu- und Abstieg sind erforderlich.

Schwierigkeit

6- / E2 bzw. derzeit, (Sommer 2011) E3- wg. fehlender Haken in den ersten 2 SL, in zwei Seillängen, überwiegend 5 und 4, oftmals auch leichter.

Absicherung

Relativ gut mit Bohrhaken abgesichert, trotzdem längere Abstände (4 - 5 Meter im 5er Gelände), so dass die Schwierigkeiten (auch hinsichtlich zügigem Vorankommen) sicher geklettert werden sollten. Die ersten Seillängen sind bei Gewittern starkem Steinschlag ausgesetzt, so dass dort Haken abgeschlagen sein können. Im Sommer 2011 fehlten dort 2 Zwischenhakenlaschen an unangenehmen Stellen. Über die herausstehenden Ankerstifte läßt sich ein Drahtkabel eines kleinen Stoppers schieben, um die Stellen abzusichern.

Empfohlene Ausrüstung

10 Expresschlingen, ein Satz Stopper (kleine Stopper mit durchschiebbarem Drahtkabel von Vorteil), evtl. kleine bis mittlere Friends. 60 Meter Doppelseil empfehlenswert - 55 m wird teilweise knapp.

Erstbegeher

Albin Kraisser, Robert Lenz, Hubert Gramshammer 2009

Hinweise

In die Tourenplanung sollte die Gesamtzeit inklusive Zu- und Abstieg unbedingt mit eingerechnet werden.

Zustieg

a) Von Hinterbärenbad auf dem Bettlersteig in Richtung Kaindlhütte, bis der Weg unterhalb des tiefsten Punktes der plattigen Nordwand der Hackenköpfe ein ausgetrocknetes Bachbett quert. Hier den Graben nach links aufwärts. Noch bevor der Graben links die Plattenwände der Nordwand erreicht, rechts zu Steinmann durch steile Latschenrinne und den Steinmännern folgend weiter zum Wandfuß der NNW-Wand - von Hinterbärenbad gut 1 1/2 Stunden.

b) von der Kaindlhütte nach Osten zum Bettlersteig-Sattel und jenseits hinab in Richtung Hinterbärenbad bis der Weg flach wird und einige Gräben nach Osten quert. In einem Bachbett bei Steinmann und Markierung den Wanderweg nach rechts verlassen und weiter wie Zustieg a). Von der Kaindlhütte ca. 1 1/4 h.

c) Als Tagestour von Kufstein: Durchs Kaisertal bis zur Einmündung des Straßwalchgrabens (5 Minuten nach den Tunnels der Klaushütte). Hier rechts über die Brücke und auf der Forststraße bis zu ihrem Ende. Ein guter, unmarkierter Weg führt nun zur Straßwalch-Jagdhütte, wo wir auf den Bettlersteig treffen. Zu Fuß von Kufstein 2 1/2 h, mit Bike knapp 2 h.

Einstieg

Am linken Rand einer auffallenden Wasserrillenplatte, rechts einer schräg herabziehenden Schlucht. Meist bis weit in den Sommer hinein Schneefeld am Wandfuß.

Routenverlauf

Die Linie verläuft relativ direkt über die Platten aufwärts, die tiefe Schlucht nach dem ersten Drittel wird oberalb in einem leichten Rechtsbogen gequerert und eine anschließende lange Linksquerung oberhalb führt

Abstieg

Der Abstieg ist auf allen Wegen lang und bis Hinterbärenbad kaum unter 3 - 4 Stunden zu schaffen. Für erfahrene Alpinisten, die sich schnell und sicher im schuttigen Schrofengelände bis zum 2. Schwierigkeitsgrad bewegen können gibts einen eingerichteten und markierten Direktabstieg zum Einstieg, der in etwa 2 - 2,5 h bewältigt werden kann. Wer in dem Gelände nicht 100% sicher ist, wird mehr oder weniger deutlich länger brauchen und der sollte sich überlegen, eine der beiden landschaftlich schönen Varianten zu wählen. Insbesondere beim Ausgangspunkt Kaindlhütte ist Variante b) der schnellste und einfachere Abstieg.

 

a) Nordwand-Abstieg: Vom Gipfel nach Westen in die erste Scharte. Nun nach Norden und Osten den Markierungen folgend abklettern (I, Stellen II - oftmals schrofig und schuttig) und mehrmals abseilen bis zu einer großen Geröll/Latschenrampe. Auf dieser nach NW absteigen bis zum letzten Abbruch - noch 2x abseilen zum Wandfuß. Für erfahrene Alpinisten ca. 2 - 2,5 h zum Einstieg, ca. 3,5 h nach Hinterbärenbad.

 

b) zur Kaindlütte: Am Grat (gut ausgetretene Steigspuren, Stellen I bis II) nach Westen bis zur Scharte vor dem Scheffauer (ca. 30 - 45 Min.) Nun auf dem Widauersteig (leichter Klettersteig) nach Norden in den Großen Friedhof (ca. 45-60 Minuten) und in weiteren 30 Minuten zur Kaindlhütte (vom Ausstieg ca. 2 - 2,5 h). Über den Bettlersteig in 1,5 - 2 h zurück nach Hinterbärenbad. Wer sich auskennt, kann auch bereits vor dem kleinen Tümpel unterhalb des Gr. Friedhofs rechts querfeldein zum Bettlersteig abkürzen.

 

c) über die Kopfkraxen nach Hinterbärenbad: Am Grat nach Osten (Stellen I, meist Gehgelände, gut ausgetreten) abwärts und jenseits über den Wiesberg ansteigend zur Kopfkraxen (1 - 1 1/4 h). Nach Osten an Drahtseilen einige Meter hinab und gegenüber den Weg Richtung Sonneck noch 10 Minuten aufwärts, bis man nach links zum Nordgrat queren kann. Nun auf dem markierten Wanderweg hinab nach Hinterbärenbad (2,5 - 3,5 h von der Kopfkraxen). Dies ist der leichteste und landschaftlich schönste Abstieg nach Hinterbärenbad, aber etwa 1 Stunde länger als Variante a) und eine halbe Stunde länger als Variante b)

Informationsquelle

Kletterführer Wilder Kaiser

Fotos aus der Route