Kletterrouten Wilder Kaiser » Hintere Gamsflucht » Nordwestwand
Gamsbluat
Bewertung | Ernsthaftigkeit |
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6- | E2+ |
Kletterzeit | Kletterlänge |
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2-3 h | 320 m |
Wandhöhe | Exposition |
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250 m | N |
Beliebtheit |
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2 |
Routencharakter
Relativ gut abgesicherte Alpinkletterei durch eine einsame Wand. Felsqualität schwankt zwischen o.k. und brüchig, dazu liegt einiges an Schutt auf den Bändern, so dass ein sorgfältiger Vorsteiger erforderlich ist, um dem Sicherer ständiges Steine-Bombardement zu ersparen. Spätestens beim Abseilen wird sich Steinschlag aber nicht mehr vermeiden lassen.
Der (alpine) Weiterweg auf die Hintere Gamsflucht ermöglicht die Besteigung eines sehr selten besuchten Kaisergipfels, allerdings erfordert der heikle Abstieg über den Normalweg dann nochmal einiges mehr an alpiner Erfahrung und viel Konzentration.
Schwierigkeit
6- (drei Stellen), überwiegend 5 und 4
Absicherung
Mit Bohrhaken in eher großen Abständen gut abgesichert. Ein sicherer Vorsteiger sollte auch in teils brüchigem Fels mal ein paar Meter vom letzten Haken wegklettern können. Zusätzlich kann mit mobilen Sicherungsmitteln ergänzt werden.
Empfohlene Ausrüstung
Stopper, Friends bis Gr. 3,5
Erstbegeher
Toni (Ruas) Niedermühlbichler, Adi Stocker 30.07.2016
Zustieg
Von der Parkbucht oberhalb der Latschenkieferbrennerei kurz an der Straße zurück und über Steig auf die andere Bachseite zum Wanderweg. Hier kurz nach rechts zum Beginn des Wegs der durch das Kleine Griesnerkar zur Fritz-Pflaum-Hütte führt. Über diesen hinauf bis zum Beginn der großen Schuttreise (ca. 1600 m), die links vom Griesschartl herabzieht. Hier zweigt man links ab und steigt auf dem Lärcheck-Normalweg über das Schuttkar aufwärts bis zur ersten Felsinsel im Schotterfeld (ungefähr auf der Höhe, wo der Lärcheck-Steig das Kar nach links verläßt). Hier am besten Rucksackdepot und leicht abwärts nach rechts an den Wandfuß. Insgesamt ca. 2 Std.
Einstieg
Im Bereich der obersten Plattenzone der Nordwand (Haken mit Schlinge in etwa 4 m Höhe).
Routenverlauf
Die Route führt in recht direkter Linie auf den Nordostgrat. Weiterweg über diesen zum Hauptgipfel (Stellen 3 und 4) möglich, aber selbst abzusichern.
Abstieg
Abseilen vom Stand nach der 7. SL (Steinschlag beim Seilabziehen unvermeidlich), oder
Weiterweg zum Gipfel (ca. 1 h):
Noch eine kurze Seillänge auf den Gratturm hinauf. Jenseits brüchig hinab in eine Scharte (15m, 2-3) und über festen Fels auf den nächsten Gratturm (30 m, 3). Nun links etwa 15 m hinabklettern zu einer Abseilstelle (2-3) und dann senkrecht 10 m hinabklettern (4) oder abseilen in die Scharte mit Klemmblock in die von Osten der Normalweg heraufführt. Von der Scharte rechts in die Westwand zu einem Schärtchen aufsteigen, links hinauf zum Grat und das letzte Stück hinauf zum Gipfel (ca. 50 m, 2).
Abstieg vom Gipfel:
Nach Norden 15 m hinab in eine Scharte, diese ostseitig queren, bis man durch eine Rinne links (nach Westen) abklettern kann in eine Scharte in der nach Westen hinabführenden Rippe. von der Scharte nordwestseitig queren zur Nordgratscharte mit Klemmblock. Nun klettert man durch die tiefe, teils schuttige Rinne (Stellen 2) nach Osten hinab, bis man vor einem Abbruch auf einem Band nach links über eine grasige Rippe queren kann. Jenseits weiter über steile, unangenehme Grasschrofen abwärts, bis man nach links über eine kurze Rampe und eine Rinne ins Südliche Griesschartl aufsteigen kann. Von der Scharte nach Westen erst eine gut kletterbare Rinne, dann über brüchige Schrofen hinab ins große Schuttkar und zum Einstieg (1,5 - 2 h vom Gipfel).
Übernachtung oder Einkehr
Informationsquelle
Topo Adi Stocker.
Topo
Topo der Route Gamsbluat (von Adi Stocker).
Fotos aus der Route
Bernd in der ersten, recht plattigen Seillänge von Gamsbluat
Zum Teil recht brüchiger Fels, wie hier am Anfang der 6. Seillänge.
Die Ausstiegsrinne hoch über dem Schuttkar.