Direkte Ostwand

Bewertung Ernsthaftigkeit
8 (7/A1) E4+   Infos
Kletterzeit Kletterlänge
7-10 h 560 m
Wandhöhe Exposition
400 m O
Beliebtheit
2

Routencharakter

Ideale Linie durch die Ostwand. Selten begangen, aus alpinistischer Sicht durchaus lohnend. Fels allerdings teils brüchig oder splittrig und wegen fehlender Begehungen kaum abgeklettert.

Schwierigkeit

8 oder mehrere Passagen A1 und A0 möglich, dann etwa 7/A1, lt. einer Wiederholermeinung 8/8+.

Absicherung

Stellenweise zahlreiche oft schlechte Normalhaken und einige Holzkeile vorhanden, allerdings sind diese schon recht alt. Ansonsten aber auch weite Strecken spärlich oder nicht abgesichert, so dass oft mit Friends und Keilen gearbeitet werden muss. Dazu ein paar Haken für Notfälle oder um ausbrechende alte Haken zu ersetzen.

Empfohlene Ausrüstung

Keile und Cams (bis Gr. 3 doppelt), Schlingen, Hammer + Haken

Erstbegeher

Werner Bittner, Klaus Werner am 3.9.1971 nach zwei vorbereitenden Versuchen. Freie Begehung 2022 an zwei Tagen durch Julius Kerscher und Kati Sandbichler. Rotpunkt im Team-Onsight am 21.7.24 durch Simon Trixl und Christopher Hagn (siehe auch Hinweise).

Hinweise

Eine Wiederholermeinung von Christopher Hagn:

"Die erste Länge mit 7+ passt meiner Meinung nach, die beiden folgenden 6er Längen sind wunderschön.
Die fünfte Länge (5+) mit leicht brüchigem Start löst sich super auf (guter NH vor 5+ Stelle). Die danach folgenden zwei Längen sind unschwierig und schön zum klettern. Die 12m 5+ ist vom Stand weg nicht absicherbar der nächste Stand unter der 8- SL wurde von uns verbessert (einen Nh geschlagen und belassen). Die mit 8- bewertete Länge würde ich auch bestätigen (sehr brüchige SL da nicht abgeklettert). Die nächste Länge ist unserer Meinung nach 8/8+ vom Stand weg einige Meter bis zum ersten Nh nicht gut absicherbar.
Steile und pumpige Kletterei. Kurz unterm Stand ist mir im Nachstieg eine große Schuppe ausgebrochen (machts nicht leichter dadurch). Die letzten Längen zum Gipfel sind unschwierig und schön zum klettern.

Im ganzen eine anspruchsvolle Tour mit super Linienführung. Unsere Bewertung 8/8+ E4+, Hammer und Haken von Vorteil." 

Zustieg

Am Stripsenjoch-Weg an der letzten Kehre im grünen Wildanger geradeaus einen diagonal aufwärts führenden Steig entlang das Kar  bis zum Sockel des Toten­kirchls queren. Hier noch ein Stück die Schlucht links des Sockels hinauf, bis links eine schluchtartige Rampe zu Latschen emporführt. Von den Latschen weiter aufwärts, dann links haltend zuerst aufsteigend, später waagrecht bis absteigend auf Bändern bis unter die Platten des Schneelochs, die man von links nach rechts durchsteigt (1,5 Stunden von der Griesneralm).

Einstieg

In Wandmitte in der markanten Wandeinbuchtung am Beginn eines Riss- und Verschneidungssystems.

Abstieg

Vom Ausstieg links wenige Meter in die Scharte zwischen Vor- und Hauptgipfel. Am Führerweg (Stellen 3 oder abseilen, oft 2 und 1) zurück zum Stripsenjochhaus (1,5 h).

Übernachtung oder Einkehr

Stripsenjochhaus

Informationsquelle

Infos nach Julius Kerscher, Oktober 2022 - die Freikletterbewertung stammt von ihm und wurde von Christopher Hagn im Rahmen einer Wiederholung 2024 weitgehend bestätigt, die Schlüsselseillänge jedoch als 8/8+ eingeschätzt, möglicherweise jetzt nach Ausbrechen einer Schuppe durch den Nachsteiger eher sogar noch schwerer.

Fotos aus der Route