Kletterrouten Leoganger Steinberge » Birnhorn » Südostwand
PinzgaWurm
Bewertung | Ernsthaftigkeit |
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8- (6+/A0) | E3 |
Kletterzeit | Kletterlänge |
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9 - 12 h | 2150 m |
Wandhöhe | Exposition |
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1400 m | SO |
Beliebtheit |
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3 |
Routencharakter
Die Südostwand des Birnhorns gehört mit 1400m Höhe zu den höchsten Wänden der Ostalpen. Die klassische Originalführe wurde schon um 1900 erstbegangen und ist im Vergleich zum berühmten Kederbacher-Weg an der Ostwand des Watzmann ungleich anspruchsvoller. Die Durchsteigung dieses oder anderer klassischer Wege an dieser Wand erfordert alpine Kenntnisse. Bedingt durch die unterschiedlich geschlossene Schneedecke wird der Zustieg sowie der Einstieg in die Hauptwand immer problematisch sein. Im Bereich des Schluchtpfeilers wird man sich einer gewissen Bewunderung für die Erstbegeher nicht entziehen können. Steigeisen bzw. Eisbeil sind zumeist erforderlich.
Die neue Route bietet einen bohrhakengesicherten, schnee- bzw. eisfreien, ziemlich zentralen Durchstieg durch diese imposante Wand. Schon im Zustiegsbereich wurde die Linie so gewählt, dass man im Normalfall Eis- und Schneeausrüstung zu Hause lassen kann (ausgenommen bei einer nicht anzuratenden sehr frühen Begehung im Jahr).
Schwierigkeit
Vielfach 6 und 6+, vier kurze Stellen A0 (bei freier Kletterei 7+/8-), oft 4 bis 5+. Im Zustiegsbereich, in einigen Verbindungsabschnitten sowie im Gipfelbereich auch leichter mit einigen Gehpassagen.
Absicherung
Mit BH in ansprechenden Abständen durchgesichert. Der 6. Grad sollte gut geklettert werden. An den Ständen stecken jeweils 2 BH.
Empfohlene Ausrüstung
9 Express, Stopper und Friends (1 1/2 bis 3), 50m Doppelseil, einige Schlingen, Helm
Erstbegeher
Adi Stocker und Toni Niedermühlbichler, eingerichtet von unten an 6 Tagen im November 2011 und 1 Tag im Juni 2012. Erste durchgehende Begehung am 19. Juli 2012 in 8 1/2 Stunden Kletterzeit
Hinweise
Beste Jahrezeit: Mitte Juli bis Mitte Oktober
Im Bereich des Schluchtpfeilers ist die Route bis in den Frühsommer von Schneerutschen aus den Gräben und Rinnen bedroht. Im Sommer dürfte auch die komplette Südexposition ein Kriterium darstellen. Der Frühherbst bietet die besten
Bedingungen, allerdings sollte man dann den kürzer werdenden Tagen mit der entsprechenden Klettergeschwindigkeit begegnen können.
Zustieg
Vom Parkplatz im Ullachtal dem Birnbachlochsteig folgen. Dort wo der Steig die letzte Kehre macht führt ein ausgetretener Pfad in den Graben. Auf ihm den Graben queren und den untersten, brüchigen Grabenabbruch westseitg umgehend über steile Grasschrofen zum Einstieg, ca 1 Stunde vom Parkplatz.
Abstieg
Vom Gipfel über den obersten Teil der Südwand auf dem markierten "Hofer-Steig" und durchs markante "Melker-Loch" in ca. 1 1/4 Stunde zur Passauer-Hütte.
Übernachtung oder Einkehr
Passauer Hütte im Abstieg
Informationsquelle
Topo und Infos: Adi Stocker
siehe auch: Kletterführer Longlines von Adi Stocker, Panico-Verlag
Topo
Topo der Kletterroute "Pinzgawurm".