Kletterrouten Palagruppe » Cima Canali » Westwand
Buhlriss
Bewertung | Ernsthaftigkeit |
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6- | E3 |
Kletterzeit | Kletterlänge |
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4-5 h | 450 m |
Wandhöhe | Exposition |
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500 m | W |
Beliebtheit |
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4 |
Routencharakter
Außerordentlich schöne alpine Route mit schnurgerader Linienführung durch einen eindrucksvoll steilen Pfeiler und in durchgehend bestem Fels. Der Weiterweg zum Gipfel besteht anfangs aus leichter Kletterei (2 mit Stellen 3), die oft noch gesichert werden, danach steigt man seilfrei durch teils schuttbedecktes Gelände (überwiegend Gehgelände, Stellen 1) zum Gipfelgrat. Zusammen mit dem Abstieg über den Normalweg eine großzügige Tour, die aber mit Übernachtung auf der Pradidalihütte auch von konditionell weniger starken Bergsteigern gut bewältigt werden kann - trödeln sollte man trotzdem nicht.
Schwierigkeit
6- (eine Seillänge) - anhaltend 5 und 5+. Ab Pfeilerende noch Stellen 3, sonst 1-2.
Absicherung
Die Standplätze sind mit Normalhaken oder gefädelten Sanduhrschlingen eingerichtet, meist befindet sich auch ein Abseilring darin. Ab dem Ende der Hauptschwierigkeiten müssen die Stände (sofern man noch sichert) teils gebaut werden. Zwischensicherungen sind an den entscheidenden Stellen ebenfalls großteils vorhanden. Dazu kann man mit Schlingen an Sanduhren und Zacken, sowie mit Stoppern und Friends problemlos bis zur persönlichen Wohlfühlgrenze nachbessern.
Empfohlene Ausrüstung
Schlingen, Stopper, Cam 0.5-2
Erstbegeher
Hermann Buhl und Hermann Herweg am 09.09.1950 - wobei Hermann Buhl als Seilerster angeblich keinen einzigen Zwischenhaken, sondern nur Standhaken schlug (Chronik Klettergarten Nordeifel
Hinweise
Vom Ende der Schwierigkeiten kann über die Route abgeseilt werden.
Zustieg
Von der Pradidalihütte nach Nordosten hinab in den Talboden und auf deutlichen Pfadspuren durch eine Geröllrinne links von links auf das Schotterband oberhalb des Vorbaus. Auf diesem nach rechts zum Einstieg (ca. 30 Min. von der Hütte).
Einstieg
Etwas links des Rissbeginns unterhalb einer leicht rechts aufwärts ziehenden Rampe (Möglichkeit für Köpfelschlinge).
Routenverlauf
Die Route führt immer der markanten Risslinie durch den schlanken, senkrechten Pfeiler empor bis zu ihrem Ende. Hier wechselt man über eine Scharte auf die Südwestseite und klettert schon in leichterem Gelände rechts des Pfeilers hinauf in die flachere Gipfelflanke. Durch sie in die Scharte südlich des Gipfels und kurz vor der Scharte links über gestufte Felsen zum höchsten Punkt.
Abstieg
Der Abstieg ist ziemlich verwickelt, er ist aber oft rot markiert. Dazu finden sich immer Steinmänner und deutliche Trittspuren, so dass die Orientierung kein größeres Problem darstellen sollte. Anfangs ist er eher exponiert, danach bewegt man sich meist in Rinnen und Kaminen. Viele Abseilstellen könnte man nutzen, allerdings ist der Fels bis auf wenige Stellen immer fest und griffig und das Abklettern macht mehr Spaß als in dem leichten, gestuften Gelände abzuseilen - außerdem geht es deutlich schneller und die Gefahr Steinschlag zu produzieren ist geringer. Wer bis zum 3. Grad sicher abklettert muss eigenlich nur die letzte Abseilstelle in die Schuttrinne (siehe Wandbild) nutzen.
Vom Hauptgipfel steigt man südwestseitig wieder zurück in die Gratscharte zu den roten Markierungen und folgt diesen durch die Südflanke zum Verbindungsgrat, der relativ luftig zum flachen Südostgipfel führt. Von dort geht es am Grat hinab in eine Scharte, um einen Turm links vorbei und dann rechts in der Südwestflanke abwärts in die Forcella Figlia della Canali. Nun immer orogr. links der breiten Rinne auf Bändern abwärts, zuletzt bei einer Abseilstelle links über Platten einige Meter hinab und rechts in die Geröllrinne. In ihr hinab bis zur Abseilstelle (25 m abseilen). Weiter links aus der Rinne hinaus und über leichteres Gelände aber zunehmend schuttigen und teils auch leicht brüchigen Fels abwärts bis zu einem Abbruch. Hier rechts über die Rippe (einige Meter aufwärts) und jenseits hinabklettern in die Ausläufer der großen Geröllrinne. Durch sie hinaus zur Pradidalihütte. Vom Gipfel bis zur Hütte ca. 2 - 3 h - ins Tal weitere 1,5 h.
Übernachtung oder Einkehr
Externer Link
Bericht von einer Begehung im Blog von Daniel Mohler
Topo
Topo vom Buhlriss an der Cima Canali
Fotos aus der Route
Nur selten weicht man überhängenden Stellen des Risses aus.
Luftiges Gespreize in bombenfestem Fels des Buhlrisses.
Der Gipfel ist erreicht - Cima Canali in der Palagruppe.