Skitour Hohe Tauern - Mittlerer Bärenkopf (3358 m)

Von Ferleiten auf die Oberwalderhütte

Schwierigkeit Infos Gesamteindruck
3 / ZS
Höhenmeter Gehzeit Infos
2000 m Gesamt 5-6 h
Exposition Lawinengefahr Infos
Ost
Beliebtheit

Langer und lawinengefährdeter Hüttenzustieg in den Hohen Tauern

Im Winter liegt die Oberwalderhütte mehr als abgelegen tief drin in der Großglockner-Gruppe. Am häufigsten besuchen Skidurchquerer im Rahmen einer Tauerndurchquerung von der Rudolfshütte herauf den Winterraum dieses Stützpunktes. Die anschliessende Abfahrt hinab nach Ferleiten gehört zu den Höhepunkten dieser Durchquerung. Der Aufstieg über diese Route ist auch möglich, wird aber nur selten unternommen. Neben den 2000 m Höhenunterschied sind die stark lawinengefährdeten Hänge der "Käferleite" der Grund dafür. Über diese Aufstiegspassage ergießen sich alle Lawinen aus der 2000 m hohen Ostflanke des Vorderen Bratschenkopfes und bereits kurz nach Sonnenaufgang beginnt hier oft die Lawinenaktivität. Eine kalte Nacht, früher Aufbruch und zügiger Aufstieg sind also unbedingte Voraussetzung.

Anfahrt

Mit ÖPNV: Mit der Bahn bis Bruck an der Glocknerstraße. Von dort mit Taxi oder Bus ins Fuscher Tal.

Anfahrt mit PKW: Von Salzburg über die Tauernautobahn nach Bischofshofen und auf der Pinzgauer Bundesstraße bis Bruck, wo die Großglocknerstraße nach Süden nach Fusch führt. Wintersperre bis Ende April ab Fusch- Wölflern (880 m). Mautstelle in Ferleiten (1151 m) im Mai ab 6 Uhr besetzt. Wer vor 6 Uhr starten möchte, kann über die Ausfahrt einfahren. Für die Auffahrt zum Fuscher Törl sind oft noch Schneeketten erforderlich. Aktuelle Tarife und Öffnungszeiten.

Ausgangspunkt

Ferleiten an der Mautstation der Großglocknerstraße. Die Zufahrt hierher ist erst ab etwa Anfang Mai möglich. Wenn die Straße noch gesperrt ist aber kein Schnee mehr liegt kann ein Bike gute Dienste leisten.

Routenverlauf

In Ferleiten rechts vom Bach die Fahrstraße ca. 2,5 km taleinwärts bis rechts ein Fahrweg zur Vogleralm abzweigt. Von der Alm weiter entlang des Fahrwegs oder bei ausreichender Schneelage direkt links haltend aufwärts zu einem Flachstück. Dieses wird nach links gequert, bis man eine Rippe nach Süden überschreitet und so zu den riesigen Lawinenkegeln der Käferleite gelangt. Hier sollte man bereits angelangt sein, bevor die Sonne beginnt, den Schnee anzutauen. Nun im Bereich der Lawinenkegel aufwärts, bis man oberhalb eines Felsriegels nach links hinaus in sicherere Hänge queren kann. Durch schönes, kuppiertes Gelände gehts nun links haltend aufwärts zur Schwarzenberghütte (Winterraum offen, keine Kochmöglichkeit). Wer bereits genug hat und seinen Kocher selbst heraufgetragen hat, kann hier übernachten - ansonsten ist erst die Halbzeit erreicht.

Von der Schwarzenberghütte steigt man zunehmend flacher hinauf zum wenig spaltigen Hochgruberkees und ohne weitere Orientierungsschwierigkeiten zuletzt über einen kurzen Steilhang in einer Linksschleife in die Gruberscharte. Für Notfälle findet sich hier nördlich der Scharte eine gute Biwakschachtel mit vielen Decken. Von der Scharte quert man nun waagrecht nach Westen bis zum Fuß eines Felsgrates der vom Großen Bärenkopf herabzieht. Ohne Probleme gelangt man so auf das westl. Bärenkopfkees und rechtshaltend hinauf in die Keilscharte. In einer langen Schussfahrt gehts nun nach Süden hinüber zur Bockkarscharte und mit möglichst wenig Höhenverlust in gleicher Richtung weiter zur Oberwalder Hütte. Bei weichem Schnee ist es besser bis in den Kessel unterhalb der Hütte abzufahren und die paar Meter nochmal mit Fellen aufzusteigen - bei idealem hartem Schnee kann man von der Bockkarscharte herüberqueren.

Abfahrt

Der Rückweg nach Ferleiten ist auf dem Anstiegsweg möglich. Meist wird man diesen Anstieg aber mit weiteren Touren verknüpfen und auf anderem Weg wieder zurückkehren.

Varianten

Man kann auch von der Keilscharte noch knapp 200 Hm weitersteigen auf den Mittleren Bärenkopf, am Grat auf dessen Südgifel wandern und dann nach Süden direkt zur Hütte abfahren.