Skitour Verwall - Hoher Riffler (3168 m)

Hoher Riffler von Flirsch

Schwierigkeit Infos Gesamteindruck
3-4 / ZS
Höhenmeter Gehzeit Infos
2100 m 5 h
Exposition Lawinengefahr Infos
Ost, Nordost
Beliebtheit

Skialpinistisches Schmankerl für konditionsstarke Bergsteiger auf den höchste Gipfel des Verwall

Der Hohe Riffler ist nicht nur der höchste Berg des Verwall, sondern auch eine der interessantesten Skitouren dieser Gebirgsgruppe. Trotzdem denken die meisten Tourengeher beim Namen "Hoher Riffler" an den deutlich weniger spektakulären Namensvetter im Zillertal. Das liegt mit Sicherheit daran, dass dieser Berg nur etwas für erfahrene und konditionsstarke Tourengeher ist, die darüberhinaus in der Lage sind, auf gute Verhältnisse zu warten. Es sind nämlich nicht weniger als 2100 Höhenmeter zurückzulegen bis zum höchsten Punkt und der Anstieg vom Skidepot zum Vorgipfel erfordert dazu sicheres Bewegen mit Steigeisen in verschneitem, felsdurchsetzten Steilgelände. Wer allerdings den Anforderungen gewachsen ist, der findet am Hohen Riffler ein skialpinistisches Schmankerl, wie es in den Ostalpen nicht so häufig zu finden ist.

Anfahrt

Flirsch im Stanser Tal - zwischen Landeck und Arlbergpass. Von der Schnellstraße die Ausfahrt Flirsch abfahren und im Dorf links über den Bach Richtung Bahnhof.  Gleich nach der Brücke wieder links und unter dem Bahngleis hindurch.

Ausgangspunkt

Kurz nach der Bahnunterführung bei der Fahrverbotstafel gibt es einige Parkmöglichkeiten (ca. 1100 m).

Routenverlauf

Der Forststraße folgt man gut 5 Minuten aufwärts bis zur ersten Rechtskehre. Hier beginnt links des Grabens der Sommerweg zur Gampernunalm. Diese steil durch den Wald aufwärts immer links des Grabens bleiben. Nach etwa 120 Höhenmetern gibts zwei Varianten - entweder nach links zur den Steinwiesen (ohne Spur nicht einfach zu finden) oder rechts dem Sommerweg weiter aufwärts folgen. In beiden Fällen erreicht man nach etwas mehr als einer halben Stunde wieder die Forststraße. Ihr folgt man nun aufwärts, nach einem ebenen Stück bei einer Abzweigung hält man sich links und gelangt so zur Gampernunalm. Beim ersten Schuppen quert man nach links über den Bach (so umgeht man die Wildfütterung, die im weiteren Verlauf der Straße kommt) und steigt auf der östlichen Talseite anfangs flach, dann zunehmend steiler auf, bis in einen flachen Karboden, der von einem riesigen Blockfeld übersät ist.

Das Blockgewirr durchquert man eher links und sobald man wieder freies Gelände erreicht, hält man sich scharf rechts bis zum oberen Ende des Blockfelds. Der Steilhang auf den folgenden 500 Höhenmetern erfordert unbedingt sichere Verhältnisse ob er besser rechts (südseitig) oder links (nordseitig) bewältigt wird, muss situativ entschieden werden. Nach der Hangkante erreicht man den Flirscher Ferner. Obwohl es sich um einen relativ kleinen Gletscher handelt weist er doch alles auf was dazu gehört, inklusive Eisbruch und Gletscherspalten. Trotzdem wird im Winter in der Regel auf Seil und Gurt verzichtet, da die Tour nur bei guter Sicht ratsam ist und dann den Spaltenzonen gut ausgewichen werden kann. Über den Gletscher steigt man ungefähr in seiner Mitte auf und zieht oben nach links an den Ansatz des Südostgrates vom Hohen Riffler. Durch ein kleines Kar rechts vom Grat gelangen wir zu einem flachen Absatz am Gratbeginn, wo wir das Skidepot einrichten (3020 m).

Der Gipfelanstieg erfordert in der Regel Steigeisen und auch ein Pickel kann hilfreich sein. Anfangs steigen wir an dem etwa 50 - 55 Grad steilen Schneehang knapp rechts des Grates auf bis zu einem Felsriegel. Hier queren wir nach links und umgehen diese Steilstufe. Im Anschluss steigen wir an dem schmalen Grat noch einige Meter auf, bis er steiler und plattiger wird. Hier queren wir wenige Meter sehr luftig nach rechts in die Ostflanke und durch eine überraschend bequeme, ca. 55 Grad steile Schneerinne erreichen wir wieder den Grat. Knapp links vom Grat ohne weitere Schwierigkeiten über flaches Blockgelände zum Vorgipfel (mit Gipfelbuch). Der Übergang zum (gleich hohen) Hauptgipfel mit Kreuz ist deutlich schwieriger (ca. 3. Grad) und wird im Winter kaum durchgeführt.

Abfahrt

Bis zur Forststraße folgt man dem Aufstiegsweg. Die Straße wird im Winter in der Regel vom Jäger mit dem Skidoo befahren und läßt sich daher gut abfahren. Kurz unterhalb der Einmündung des Sommerwegs (ca. 1500 m), folgt ein ca. 800 m langes, leicht ansteigendes Stück (ca. 30 Höhenmeter), das geskatet werden muss. Wer mit den Kräften von der langen Tour schon arg am Ende ist, kann hier nochmal Pause machen, Felle aufziehen und den Gegenanstieg gemütlich in 10 Minuten hinter sich bringen. Ab einem kleinen Jagdhaus gehts aber dann endgültig nur noch bergab und zurück zum Ausgangspunkt.