Ötztaler Alpen - Wildspitze - Gepatschferner
Skihochtour in den Ötztaler Alpen zum Abschluss des Jahres bei stabiler Hochdrucklage.
29.12.2019
Aus Zeitmangel wurde auf Seilbahnunterstützung zurückgegriffen und wir sind über das Gletscherskigebiet Pitztal über das Mittelbergjoch auf die Wildspitze (3770). Im unteren Bereich des Aufstiegs lockere 20 cm Pulverauflage die rasch von von stark windverpressten Schnee abgelöst wurde. Im letztem Aufschwung zum Skidepot teilweise blank und hier sind Harscheisen u.U. recht hilfreich. Der Gipfelgrat war prinzipiell ohne Steigeisen begehbar, aber im Abstieg durchaus recht angenehm. Durch die Sturmböen hielt sich der Betrieb am Grat in Grenzen wie aber auch der Abfahrtsgenuss Richtung Brochkogeljoch. Der Übergang Richtung Vernagthütte war hier problemlos möglich und trotz Wind nicht eingeblasen. Auf der Abfahrt zum Winterraum der Vernagthütte kam dann in der Sonne endlich richtiger Pulverabfahrtsgenuss auf einer festen Unterlage auf. Das Winterhaus ist hervorragend ausgestattet mit allen Annehmlichkeiten.
30.12.2019
Aufstieg zum Fluchtkogel (3500) am nächsten Tag. Auf der festen Unterlage lagen 15 bis 40 cm lockerer Pulver und alle Spalten sind überdeckt. Im letzten Aufschwung vom Guslarferner dann eingeweht und darüber ab 3300 wieder stark windverpresst. Die Abfahrt Richtung Brandenburger Haus war durch den Windeinfluss recht flüssig und auch einige Skatingmeter zur Weißenseespitze (3510) waren möglich. Auf dem Gepatschferner sind die üblichen Spaltenzonen offen und durch den starken Wind der Vortage war die sehr lange flache Passage leicht zu spuren. An der Abfahrt zur Rauhekopfhütte dann nach einigen Schwüngen auf bockharter Unterlage wieder Traumpulver, der auf kompakter Unterlage lag. Spalten sind auch hier alle geschlossen. Die herrliche Lage der Rauhekopfhütte entschädigt auch für fies überdeckte Steine im Pulver des letzten Hangs.
31.12.2019
Bei der Abfahrt zum Gepatschferner zeigte sich bereits, dass die Schneelage auf 2500m eher dürftig ist und die Spaltenzonen durch die Pulverauflage nicht sicher zu orten sind. Der Übergang als Zweierseilschaft erschien uns zu heikel und deswegen stiegen wir, entgegen dem Plan über das Wannetjoch zurück ins Pitztal zu gelangen, wieder Richtung Weißenseespitze bis auf 3100 m auf um den gewaltigen bis zu 40 Grad steilen Hang zum Gepatschstausee zu befahren. Im oberen Bereich wieder stark windbeeinflusst und ab 2600 feinster Pulver bis zur Straße. Hier im unteren Bereich deutliche Gleitschneeaktivität sichtbar.