Nago
Routen in allen Schwierigkeitsgraden hoch über dem Gardasee
Eines der größten und bekanntesten Klettergebiete im Nahbereich von Arco ist sicherlich der Felsriegel von Nago. In den sechs Sektoren gibt es über 130 Routen in nahezu allen Schwierigkeitsgraden. Aufgrund vieler leichter und mittelschwieriger Routen und oftmals perfekt präpariertem Wandfuß ist das Gebiet sehr beliebt und entsprechend abgespeckt sind vor allem die leichteren Routen. An schönen Wochenenden sollte man sich also auf ordentlich Andrang einstellen. Trotzdem ist Nago immer eine Reise wert - alleine schon aufgrund des tollen Tiefblicks auf den Gardasee.
Anfahrt
In Arco nach Nago und am Kreisel weiter in Richtung Mori/Rovereto. Nach ca. 300 m zweigt rechts eine Straße mit der Ausschilderung "Monte Baldo" ab. Hier biegen wir rechts ab und nach ca. 50 m biegen wir gleich nochmal scharf links ab in eine Straße die in die Weingärten hinausführt. Nach wiederum ca. 100 m zweigt rechts eine weitere Straße (Schild "Monte Baldo") ab. Auf ihr über eine Kreuzung geradeaus drüber bis zu einer kleinen Kapelle. Nach links über eine kurze, steile Straße hinauf zum Unteren Parkplatz. Wer zu den oberen Sektoren möchte, folgt der Straße weiter bis zu einer T-Kreuzung. Hier wiederum links abbiegen und in einigen Kehren bis zum großen Oberen Parkplatz auf der linken Seite der Straße kurz vor einer Rechtskehre (ca. 8 - 9 Kilometer von Arco).
Zustiege
1) Vom Unteren Parkplatz dem steinigen Weg aufwärts folgen bis zu einer Gabelung. Hier nach links und an einer weiteren Gabelung nach rechts hinauf zum Sektor A (ca. 5 Minuten). Von hier führt der Weg an den einzelnen Sektoren entlang aufwärts. Etwa ab dem Sektor D ("Spleen") - spätestens jedoch Sektor E ("Il Tasso"), lohnt es sich von oben zu kommen - aber auch für die anderen Sektoren, sofern der untere Parkplatz überfüllt ist.
2) Vom Oberen Parkplatz beginnt der Weg genau in der Straßenkehre. Hier zweigen zwei Wege ab - dem rechten folgen wir, sofern wir zu den Sektoren C bis F wollen, der linke führt direkt hinab zu den Sektoren A und B, wobei wir von dem steinigen Hauptweg nach etwa 5 Minuten nach rechts auf einen kleineren Pfad abzweigen müssen.
Felscharakter
Grauer plattiger Kalk mit Tropflöchern, bzw. gelb-brauner Fels in mit meist kleinen, oft positiven Leisten in den steileren Bereichen. Überwiegend senkrechte Wandkletterei, teilweise leicht - aber kaum stärker - überhängend. Die Kletterei erfordert in der Regel eine gute Fußtechnik und Fingerkraftausdauer. Viele Routen sind schon stark abgespeckt - besonders bis zum Schwierigkeitsgrad 6b.
Kletterrouten
Insgesamt finden sich ca. 130 Kletterrouten. Im Sektor A liegt der Schwerpunkt der gut 30 Routen zwischen 4c und 6b - einige wenige Schwierigere Routen gibt es im 7. französischen Grad und als einsame High-End-Route die 8c "Mangusta". Der Sektor B weist etwa 15 Routen von 4c bis 6b auf - und zwei selten gekletterte 7c's Der Sektor C gilt als "Hauptsektor" und bietet mit seinen 35 Routen ein breites Spektrum, wobei der Schwierigkeitsbereich bis 6b nur einige vereinzelte Möglichkeiten bietet. Dafür ist die Auswahl zwischen 6b+ und 7b+ sehr reichhaltig. Zwei 7c's markieren aber auch hier bereits das Ende der Fahnenstange Im Sektor D "Spleen" spielt sich das Klettern in den 17 Routen fast durchweg zwischen 5b und 6b+ ab. Nur zwei Routen weisen Einzelstellen im Grad 6c bzw. 6c+ auf. Der Sektor E "Il Tasso" bewegt sich auch im Schwierigkeitslevel wieder eine Etage höher - jeweils eine Route in den Graden 6a+ und 7b begrenzen das Niveau der 11 Routen nach unten und oben. Im Sektor F "I Ciclopi" finden sich überwiegend anspruchsvolle Routen im Bereich 6c bis 8a - abgesehen von ein paar kurzen Ausnahmen (4b, 5c und 6a)
Wandhöhe
Die meisten Routen sind zwischen 15 und 30 m lang. Meistens reichte ein 60 m Seil aus - nur in einigen Routen im Zentralsektor und am Ciclopi ist ein 70 m Seil empfehlenswert.
Exposition
Die Wand ist nach Südwesten ausgerichtet. Sonne scheint ab 10 - 11.30 in die Wand. Meistens befinden sich am Wandfuß Bäume, die Schatten spenden.