Thailand, Tonsai-Beach
Die Bucht der Kletterer in Thailand
Hinweis: Die folgenden Informationen beziehen sich auf unseren Aufenthalt im Dezember 2009 - inzwischen dürfte sich einiges geändert haben!
Das ist die Bucht der Tonsai-Beach ist das Kletterzentrum in Thailand. Zur Weihnachtszeit treiben sich dort sicherlich mehrere Hundert Kletterer herum und stehen sich in den Routen gegenseitig auf den Zehen. Wer den Trubel scheut, sollte zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar lieber andere Ziele wählen. Vorher und nachher hingegen ist Tonsai der Südseetraum eines jeden Kletterers - der jenseits der 6a klettert. Für schwächere Kletterer gibt hier leider nur relativ wenig lohnende Routen - die meisten der lohnenden Routen befinden sich im 7. Franzosengrad. Allerdings sind von hier aus auch die Klettergebiete in Railey problemlos erreichbar (Fußmarsch ca. 15 - 20 Minuten zusätzlich zu den Zustiegen, die von Railey starten). Auch ein Ausflug nach Ko Phi-Phi lohnt sich - nicht nur wegen der schönen Tauch und Schnorchelspots, auch für die Genusskletterer im 5. und 6. Grad ist dort am meisten geboten. Allerdings fällt wohl auch diese Idylle dem großen Geld zum Opfer. Ein Investor hat Teile der Bucht gekauft und mit einer Mauer vom niederen Volk abgetrennt. Geplant ist wohl eine große Hotelanlage à la Railey - bereits jetzt hat das Flair von Tonsai schon massiv darunter gelitten. Es gibt inzwischen kaum noch Möglichkeiten an den Strand zu kommen - außer beim Basecamp (osten) über die Mauer oder eben beim Bootsanleger (ganz im Westen).
Anreise
Vom Flughafen in Krabi: Am Flughafen hält man Ausschau nach dem Ticketschalter für den "Shuttle-Bus". Der Bus fährt über Krabi nach Ao-Nang. Der Busfahrer frägt schon wo man hin möchte - ansonsten sagt man einfach man müsse nach Tonsai, dann hält er am Hafen. Die Fahrt kostete im Dezember 2009 pro Person 150 Baht bis Ao-Nang und dauert ca. 1 Stunde. Am Hafen angekommen schreien die Bootsmen sofort "Railey, Railey" und andere "Tonsai, Tonsai". Klar, wir halten uns an den zweiten und signalisieren ihm, dass wir auch nach Tonsai wollen. Er bringt uns dann auch dorthin, wo ihr das entsprechende Ticket kaufen müsst. Dann gehts auf die kurze (20 Min.) aber laute Bootsfahrt mit dem Longtailboot entlang der idyllischen Felsküste in das Kletterparadies.
Vom Flughafen in Phuket: Von Phuket nach über Ao-Nang nach Railey fährt zweimal täglich ein Schiff, das etwa 2 h benötigt und ca. 650 Baht kostet. Vom Flughafen zum Schiff zu kommen sollte kein Problem sein, sofern die Verbindung halbwegs passt. Die Schiffverbindungen gibts bei AO Nang Travel. Die letzten Meter vom Schiff zum Strand wird man in Longtailboote verladen, wenn man am Beginn des Ausladens kundtut, dass man nach Tonsai möchte, dann wird man in der Regel gleich dorthin geschippert und muss am Strand nicht nochmal extra ein Boot anheuern. Ungünstiger ist es, wenn am Ankunftstag kein Schiff mehr fährt. Während der Hauptsaison fahren wohl auch Minibusse (Shuttlebusse) von Phuket in Richtung AO-Nang und Krabi, ansonsten bleibt nur sich mit Taxi (bis zur Hauptstraße Nr. 402) und von dort mit Bus in Richtung Ziel durchzuschlagen. Von AO-Nang fährt man dann mit Longtail-Boot nach Tonsai.
Übernachtung
Etwa ein Dutzend "Ressorts" (hört sich teuerer und nobler an als sie sind) buhlen um die Gäste. Unmittelbar am Strand ist es etwas teurer, bzw. sind die Bungalows bei gleichem Preis weniger schön als 300 m oberhalb an der Parallelstraße zur Küste. Wir waren im "Dreamvalley-Ressort", dort gab es Bungalows ab etwa 700 Baht pro Nacht. Das tolle am Dreamvalley ist aber das Frühstücksbuffet, das im Preis inbegriffen ist und sonst 150 Baht pro Person extra kosten würde. Für 1000 Baht für 2 Personen hatten wir schon einen recht komfortablen und schönen Bungalow. Wer es noch günstiger haben möchte findet richtige Low-Budget-Unterkünfte, wenn er dem Weg noch weiter aufwärts folgt (der Weg führt über einen kleinen Pass hinüber zur Stone-Bar von Railey East). Dort oben kommen nochmal einige einfache Bungalows zu niedrigen Preisen. Je nach Verhandlung und Jahreszeit bekommt man ab 500 Baht eine Unterkunft.
- Basecamp (inclusive Service für Kletterer wie Leihausrüstung, DWS-Trips - Refill-Wasser 10 Baht/Liter)
Je nach Jahreszeit ist vor allem in der Nebensaison zu den im Internet angegebenen Preisen noch Verhandlungsspielraum. Meistens ist auch der Zustand der einzelnen Bungalows (selbst der gleichen Kategorie) noch recht unterschiedlich - also ruhig mehrere Bungalows zeigen lassen.
Klettersektoren
Tonsai-Wall, Dums Kitchen, Tirolean Wall
Direkt am Südende der Tonsai-Beach ist ein Felsriegel parallel zum Strand, an dem sich von links nach rechts diese drei Sektoren befinden. Überwiegend finden sich hier Kletterrouten zwischen 6c und 8b. Die wenigen Routen darunter sind meist sehr kraftig und/oder sehr speckig. Die Routen sind vormittag im Schatten.
Melting-Wall/Firewall/Shadow-Wall
Die sehr beliebte Firewall ist nachmittags im Schatten und bietet einige der wenigen wirklich schönen 6a's von Tonsai. Allerdings muss man sich dafür zur Hauptsaison oft länger anstellen. Daneben gibts im Bereich 6b+ bis 6c+ und ganz links an der Melting Wall mit Cross Eyed (7b) einige der besten Routen in der ganzen Bucht. Die dazwischen liegende "Shadow-Wall" wird leider etwas vernachlässigt und ist ziemlich zugewachsen - ansonsten wären hier einige leichte Routen angesiedelt.
Catwall
Ebenfalls einen nachmittags im Schatten liegende Wand ist die hohe Wand rechts der Firewall. Hier gibts exponierte Mehr-Seillängenrouten im Schwierigkeitsbereich 6b+ bis 7a, sowie tolle Ausdauerrouten zwischen 6c und 7c.
Lost World
Links neben der Bouldergrotte findet sich ein kleiner Bereich an wilden Sinterformationen, wo sich 4 - 5 nette, leichte Routen im 5. und 6. Grad befinden. Rechts davon führt eine schöne 5 Seillängenroute im Grad 6b über einen versinterten Pfeiler.
Monkey-Area, The Nest, Wild Kingdom
Der steile Bereich weiter rechts wird von mehreren Sektoren erschlossen, die überwiegend Ausdauerkletterei ab 6a bieten. Auch hier finden sich teilweise wieder gewaltige Sinterformationen.
Eagle-Wall / Cobra-Wall
Noch links von der Melting Wall kommt man bei Niedrigwasser zu Fuß an ein felsiges Eck, wo sich eine Hand voll Routen im Bereich 6a bis 6c befinden - die Cobra-Wall. Geht man ums Eck herum, kommt man in die Eagle-Beach, eine kleine Bucht, wo man allerdings bei Flut nur noch mit dem Boot rauskommt. Ein Stück oberhalb befindet sich die Eagle-Wall mit netten Routen im Bereich 6a bis 6c, sowie einigen schwierigeren Anstiegen. Häufig Moskito-Plage!
Nach Railey-West gelangt man bei Ebbe in etwa 10 Minuten an der Küste entlang. Bei Flut nimmt man sich entweder ein Boot (50 Baht ab 4 Personen) oder wandert auf dem Weg links durch den Dschungel (ca. 50 Höhenmeter Aufstieg, 20 Minuten) nach Railey.
Essen
Wir haben in Tonsai diverse Lokale getestet. Unten am Strand gleich neben der Tonsai-Bar befindet sich eine günstige und recht gute Garküche für den schmalen Geldbeute. Daneben befindet sich das Crui-Thai-Restaurant, das die beste Karte in der Bucht aufweist und auch preislich in Ordnung ist. Sehr schöne Strand-Sitzplätze bietet weiter Richtung Norden das Mambo-Restaurant. Oben an der Hauptstraße hat uns das Restaurant vom Green-Valley am besten geschmeckt. Gute Adressen sollen auch das Chicken Mama und Legacy darstellen. Ansonsten hat immer irgendein Laden am Abend eine Aktion - ein Buffet oder einen besonderen Fisch-Abend, Barbecue oder sonst was.
==> Übersicht über das Klettern in Thailand