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Elbsandsteingebirge - Klettern in der Sächsischen Schweiz

Die berühmte "Lokomotive" im Elbsandsteingebirge

Ganz im Süden des deutschen Bundeslandes Sachsen erheben sich über der noch jungen Elbe mehr als 1000 Sandsteintürme und -Nadeln, die das traditionsreichste und mit etwa 25.000 registrierten Kletterrouten auch das größte deutsche Klettergebiet formen. Zusammen mit der angrenzenden Böhmischen Schweiz jenseits der Grenze, das nochmal ein ähnliches Routenpotenzial aufweist, ergibt sich so das wohl größte, zusammenhängende Klettergebiet Europas. Für Nicht-Elbsandstein-Kletterer sind jedoch einige Besonderheiten interessant, von denen noch die Rede sein wird.

Anreise

Mit ÖPNV: Das Elbsandstein ist durch die Nähe zur Landeshauptstadt Dresden und den Verkehrsverbund Oberelbe sehr gut mit Öffis erreichbar. Einen sehr guten Überblick über die ÖPNV-Linien mit den zugehörigen Auskunftsmöglichkeiten bietet die Website des TVB Sächsische Schweiz. Mit dem Fernverkehr aus Süddeutschland ist man ab München etwa 6-7 Stunden unterwegs.

MIt PKW: Natürlich ist das "Elbi" auch mit PKW gut erreichbar - von Dresden fährt man etwa 30-45 Minuten zu den ersten Ausgangspunkten, von Chemnitz sind es etwa eineinhalb Stunden und von Leipzig knapp 2 Stunden. Wer aus Süddeutschland anreist sollte sich auf eine lange Reise von etwa 6 Stunden Fahrzeit ab München einstellen.

Beste Jahreszeit

Im Grunde kann man im Elbsandsteingebirge das ganze Jahr über klettern. Im Winter ist die Chance auf angenehme Bedingungen zwar eher gering, aber bei sonnigem Wetter gibt es an südseitigen Felsen dafür oft gute Verhältnisse zum Klettern. Im Gegensatz dazu wird man sich im Sommer in die kühlen schattigen Wälder zurückziehen. Ideal ist es im Frühling und vor allem im Herbst. Eine Besonderheit des weichen Sandsteins, aus dem die Türme bestehen, ist die Tatsache, dass man nicht klettern darf, solange der Fels feucht ist. Dafür gibt es die Felsampel des Sächsischen Bergsteigerbundes, die genau anzeigt, in welchen Gebieten und in welchen Expositionen die Felsen ausreichend trocken zum Klettern sind.

Übernachtung

Die Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort sind sehr vielfältig. Es gibt mehrere Campingplätze, zum Beispiel im Kirschnitztal an der Ostrauer Mühle oder in Königstein. Dazu finden sich in fast allen Orten Ferienwohnungen, Pensionen und Gasthöfe.

Wer den Kletterurlaub mit einem Trip in eine der nahegelegenen großen Städte Sachsens verbinden möchte hat natürlich noch eine größere Auswahl, allerdings dann auch eine längere Anreise. In Dresden finden sich Hotels verschiedener Kategorien, ähnliches gilt auch für Chemnitz und Leipzig. Über eine kompfortable Suchmaschine kann man zum Beispiel nach Pensionen in Leipzig suchen. Im Vergleich zu vielen süd- und westdeutschen Städten ist das Preisniveau eher günstig und wenn nicht gerade Großveranstaltungen wie z.B. Messen stattfinden ist es auch kein Problem eine Unterkunft zu finden.

Klettergebiete

Bei über 1000 "Gipfeln" ist es unmöglich, an dieser Stelle einen Überblick über die besten Klettergebiete zu geben. Die Website Teufelsturm.de enthält eine Datenbank über alle Kletterrouten im Elbsandsteingebirge die auch rege von den Lokals mit Bewertungen und Kommentaren gefüttert wird. Für Gebietsfremde ist es damit allerdings schwierig bis unmöglich, geeignete Felsen und Routen für sich herauszusuchen. Dafür sollte man sich einen der unten angeführten Kletterführer gönnen.

Fast das gesamte Klettergebiet befindet sich im Nationalpark Sächsische Schweiz. Unter anderem aus diesem Grund gilt hier eine strenge Zonierung, an welchen Felsen geklettert werden darf und an welchen nicht. Es gibt genau Regeln, welcher Fels als (freistehender) Gipfel gilt und wann es sich um ein Hangmassiv handelt, an denen das Klettern grundsätzlich nicht erlaubt ist.

Sächsische Kletterregeln

Die herausragende Besonderheit gegenüber anderen großen deutschen Mittelgebirgs-Klettergebieten wie zum Beispiel im Frankenjura sind die Sächsischen Kletterregeln. Darin werden sehr genaue Vorgaben gemacht, was beim Klettern erlaubt und was verboten ist. Es geht darin sowohl um bestimmte Kletter- und Sicherungstechniken oder um die Benutzung von Magnesia (das den Sandstein schädigt). Sehr detailliert wird auch auf die Neuerschließung von Wegen eingegangen. Die dabei zu beachtenden Vorgaben (Erschließung von unten, Mindestabstand von Ringen 3 Meter) sorgen dafür, dass die Absicherung deutlich spartanischer ist als in den meisten anderen Regionen. Zudem darf in dem weichen Sandstein nicht mit Klemmkeilen oder Friends abgesichert werden, sondern nur mit Knotenschlingen aus weichem Material, was eine zusätzliche Herausforderung darstellt.

Kletterführer