Glaswand
Schattige Kletterrouten in ruhiger Lage.
In den Waldhügeln oberhalb von Benediktbeuern verbirgt sich im Schatten der alles beherrschenden Benediktenwand dieser etwas kleinere Felsgürtel, der erst vor wenigen Jahren für das Klettern entdeckt wurde. Die Glaswand ist trotzdem bis zu 200 m hoch und über 300 m breit. Da die zwischen den Graspassagen eingelagerten Felspartien oftmals ausgezeichneter Qualität sind und auch der Zustieg kürzer ist als zur Benewand, überrascht dieser Dornröschenschlaf ein wenig. Eine Gruppe Peißenberger Kletterer hat in den letzten Jahren hier einige Mehr-Seillängen-Routen eingerichtet. Die meisten dieser Routen enden nach dem ersten kompakten Felsgürtel, bevor sie allzu sehr ins Gras führen würden. Nur der„Geduldsfaden“ sucht sich auf seinem Weg zum Gipfel die felsigsten Passagen der oberen Hälfte zusammen. Für lohnende Baseclimbs bietet die Wand aber noch jede Menge Potential. Der Zustieg ist zwar nicht kurz, aber mit Unterstützung eines Mountainbikes ist man in gut einer Stunde am Fels, der Abstieg ist dann in 20 Minuten erledigt. Insbesondere im Hochsommer, z. B. bei unsicherem Wetter, stellt die Glaswand aufgrund der schattigen, kühlen Lage eine gute Alternative zu längeren alpinen Routen dar. Allerdings braucht der Fels nach ergiebigerem Regen 1–3 Tage zum Abtrocknen.
Anfahrt
ÖPNV: Der Bahnhof Benediktbeuern liegt an der Nahverkehrsstrecke Tutzing–Kochel und wird etwa stündlich angefahren. In Tutzing besteht in der Regel Anschluß an die Züge der Line München-Garmisch. PKW: Die A95 München–Garmisch verläßt man in Sindelsdorf und fährt auf der B472 in Richtung Bad Tölz. Kurz vor Bichl zweigt rechts die B11 nach Benediktbeuern ab. Von Bad Tölz kommend folgt man ebenfalls der B472 über Bad Heilbrunn nach Bichl. Von Benediktbeuern auf der B11 in Richtung Kochel und kurz nach dem Ortsausgang links abbiegen zum Alpenwarmbad (großer Parkplatz).
Zugang
Vom Parkplatz auf der Fahrstraße in weiten Kehren aufwärts (Fußgänger können am Wanderweg abkürzen) zum Rieder Vorberg. Dort leicht abwärts zu den freien Wiesen der Kohlstatt. Am Ende der Gefällsstrecke zweigt vor dem Jagdhaus rechts eine Forststraße ab. Ihr folgt man (Abzweigungen nach rechts ignorieren), bis man nach einer längeren flachen Querung in dem Geländekessel unter der bereits sichtbaren Glaswand einen orangefarbenen Pfeil an einem Baum erblickt. Bis hierher ca. 1 Stunde mit dem Bike oder gut 1 1/2 Std. zu Fuß. Hier zweigt rechts der Steig zur Glaswand ab, den man anfangs verfolgt, bis man nach wenigen Minuten rechts entlang der orangen Punkte zur Wiese am Wandfuß aufsteigt. Diesen erreicht man ganz links und folgt den Spuren eines Wildwechsels nach rechts zu den Routen (etwa 10 Min. vom Bikedepot).
Kletterrouten
Momentan existieren acht Kletterrouten von zwei bis zu neun Seillängen. Alle Infos zur Glaswand finden sich auch auf der Website von Hans Hornauer unter dem Navigationspunkt "Neutouren".
Kletterführer
Der Kletterführer Bayerische Alpen Band 3 - Bayrischzell - Benediktbeuern beschreibt die Kletterrouten am Plankenstein ausführlich.
Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail.