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Burgauer Wand

Stefan in "Sheriff Donnerknall" (9-) an der Burgauer Wand

Schattige Wand bei Oberwössen im Chiemgau

Die Burgauer Wand liegt etwas versteckt auf der Nordseite des Leitenbergs zwischen Unter- und Oberwössen. Der eher schattige Felsriegel eignet sich besonders im Sommer zum Klettern, aber auch an trockenen Herbsttagen lässt sich im dann bunten Laubwald ein schöner Klettertag verbringen. Eingerichtet wurden die meisten Routen bereits in den 90er Jahren, mangels Veröffentlichung blieb es aber lange Zeit sehr ruhig. Vor einigen Jahren gab es dann eine Sanierungs- und Nacherschließungswelle, die das Gebiet wieder über die Wahrnehmungsschwelle der lokalen Kletterszene hob. Nachdem es anschließend im ersten Kletterführer erschien, herrschte an manchen Sommertagen recht viel Betrieb. Da sich teils mehrere Routen die gleichen Einstiege teilen oder sich gegenseitig kreuzen, ist dann besonders kollegiales Verhalten und Rücksicht auf die anderen Kletterer angebracht.

Anfahrt

ÖPNV: Die RVO-Buslinie 9505 fährt stündlich vom Bahnhof Prien über Marquartstein nach Reit im Winkl. Man steigt an der Bushaltestelle „Brem“ aus.
PKW: Von Unterwössen in Richtung Reit im Winkl bis zum Ortsteil Brem. Hier zweigt links eine Straße in den Hammerer Graben ab, wo man am ersten Wanderparkplatz das Fahrzeug abstellt.

Zugang

Von der Bushaltestelle links über den Bach und gleich nach rechts am Wanderweg 5 Minuten aufwärts zum Parkplatz. Hier beginnt der Fahrweg in Richtung Burgauer Alm, dem man bis etwa 400 m nach der Rechtskehre folgt. Bei einer Wasserablaufrinne zweigt links ein nicht markierter, aber deutlich sichtbarer Steig ab. Diesem folgt man erst ansteigend, dann fast eben nach Norden um den Leitenberg herum. Dort wo der Steig leicht bergab führt, zweigt rechts der Zustieg zu den bereits sichtbaren Felsen ab (20 bis 25 Minuten vom Parkplatz).

Kletterrouten

Die Burgauer Wand bietet derzeit etwa 60 Kletterrouten, wobei einige aber Varianten oder Verlängerungen über den ersten Umlenker hinaus sind. Nachdem die Wand viele "natürliche" Linien aufweist, der auch ein Teil der älteren Routen folgt, kreuzen manche Routen mehrere andere. Das sorgt zum einen dafür, dass der Überblick nicht immer ganz einfach ist und anderseits schränkt es die kletterbaren Möglichkeiten etwas ein, wenn viel Betrieb an der Wand herrscht. Der Schwierigkeitsbereich der Routen geht von 5 bis 9.

Kletterführer

Der Kletterführer Bayerische Alpen, Band 1 beschreibt die Kletterrouten am Hauptsektor der Burgauer Wand. Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail.

Updates, Berichtigungen, Ergänzungen

Der Kletterführer gibt den aktuellen Stand weitgehend wieder.

Von einigen Routen im linken Wandteil konnte ich bis Redaktionsschluss keine Detailinfos wie Routenname oder Schwierigkeitsgrad ermitteln. Darüberhinaus existieren links des Topos vom linken Wandbereich noch folgende drei Routen, die ich bisher nicht genau lokalisieren und im Detail recherchieren konnte:

1. Scaletta del Pollaio (7+), Robert Kluge 1999
2. Wabi di Gschlada (7+/8-), Robert Kluge 1999
3. Gesagt, getan (8), 2 SL, Robert Kluge 1999