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Brünnstein - Fritzenwand

Klettern am Brünnstein

Klettergebiet Fritzenwand und weitere Klettermöglichkeiten

Das eigentliche Massiv für die Kletterer ist die nach Osten ins Brünntal abbrechende Fritzenwand. Dieser insgesamt fast 500 m breite und stellenweise bis zu 80 m hohe Felsriegel ist in die steile Ostflanke des Brünnstein eingelagert und befindet sich gut eine halbe Stunde unterhalb des Brünnsteinhauses. Geklettert wird hier schon seit Anfang der 90er-Jahre, als Roman Zehentner die ersten Routen erschloss. Die kompakte und steile Mauer bietet ausschließlich den Könnern Möglichkeiten, was sich auch an der Namensliste der weiteren Erstbegeher ablesen lässt. Mit Harry Bielmeier, Erich Weißsteiner und vor allem Stefan Fürst waren hier einige der leistungsfähigsten Sportkletterer der Region am Werk. In den letzten Jahren sind nocheinmal ein knappes Dutzend Routen hinzugekommen, so dass der Brünnstein jetzt besonders im 8. Schwierigkeitsgrad eine recht große Auswahl an Routen bietet.

Anfahrt

Von der Bundesstraße Oberaudorf – Brannenburg zweigt etwa 1 km nördlich von Oberaudorf die Sudelfeldstraße nach Bayrischzell ab. Auf dieser ca. 1 km bis kurz hinter Agg, dann links abbiegen und nach der Brücke nach rechts der Ausschilderung „Buchau“ folgen. Die Bergstraße etwa 2 km aufwärts, bis links der DAV-Wanderparkplatz ausgeschildert ist. Hier kann man kostenlos parken. Wenn man noch einige hundert Meter weiterfährt, kommt man zum Ghf. Buchau. Die wenigen Parkplätze hier sind für Gäste reserviert - besonders am Wochenende sollte das respektiert werden. Wochentags stellt es aber sicher kein Problem dar, wenn man dort auf Nachfrage parkt und nach dem Klettertag in der Gaststube den Tag ausklingen lässt.

Zugang

Immer der Ausschilderung „Brünnsteinhaus“ aufwärts ins Brünntal folgen, bis man direkt unter den ersten Felsen des Balsermassivs steht. Die Routen weiter links erreicht man weglos durch den Wald. Zeit etwa 45 - 50 Minuten.

Kletterrouten

Es gibt etwa 40 Routen mit Schwerpunkt im 8. und 9. Grad. Leichtere Klettereien gibt es kaum, ein paar schwierigere jedoch schon. Der Fels in den bekletterten Bereichen ist sehr kompakt und abwechslungsreich, teilweise auch sehr rau und leicht versintert. Neben vielen Überhängen und Dächern wechseln Risse, Verschneidungen mit den eher plattigen Routen am Balsermassiv. Es herrscht Kletterei an Leisten vor, teilweise finden sich auch große, oft flache Löcher.

Absicherung

Die meisten Routen sind inzwischen mit Edelstahl-Schwerlastankern oder mit Klebeankern gesichert, an den Umlenkungen befinden sich meist meist Kettenstände mit Ösen zum Durchfädeln, teils auch mit Stahlkarabinern. Es gibt aber weiterhin auch Routen mit altem, teils dubiosem Sicherungsmaterial, dessen Haltekräfte nicht zuverlässig abgeschätzt werden können. Das Material wurde überwiegend privat von den lokalen Erschließern aufgebracht, einen Teil der Sicherungsmaterials wurde aus einem Ausrüstungspool bereitgestellt, der von folgenden Sponsoren unterstützt wird: DAV-Sektion Rosenheim, DAV-Sektion Bergbund Rosenheim, DAV-Sektion Bad Aibling, DAV-Sektion Stützpunkt Inntal, Montagne-Sport Rosenheim, IKO Sport Raubling, IG Klettern München & Südbayern e.V., sowie Bolting.eu.

Kletterführer:

Der Kletterführer Bayerische Alpen, Band 2 beschreibt die Kletterrouten der beiden rechten Sektoren an der Fritzenwand ausführlich. Das oberste Massiv wird nicht beschrieben.

Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail. Diese Neuigkeiten, Korrekturen und sonstige Infos die im Führer keinen Platz hatten, werden im Folgenden beschrieben.

Ergänzungen

Am Gipfelaufbau des Brünnstein gibt es noch einige alte alpine, nicht mehr gekletterte Routen sowie Übungsrouten der Bergwacht. Ausserdem wurde ein kleiner Sportklettersektor unmittelbar oberhalb des Brünnsteinshauses eingerichtet, der aber aufgrund des unbequemen Wandfußes und der Steinschlaggefahr für darunter vorbeigehende Wanderer nicht besonders zu empfehlen ist.

Updates, Berichtigungen

Der Kletterführer gibt den aktuellen Stand der beiden beschriebenen Sektoren wieder.