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Biber - Klettergarten in Brannenburg

Biber - Klettergarten in Brannenburg

Konglomeratklettern im Inntal

Die Biber ist der bewaldete Hügel zwischen Brannenburg und Flintsbach, an dessen Ostseite einige große Steinbrüche klaffen. Das besondere an der Biber ist sein Fels, der aus dem für unsere Gegend untypischen Nagelfluh besteht. An der Südseite finden sich einige bis zu 20 m hohe Felswände, an denen schon seit vielen Jahren geklettert wird, allerdings nur von wenigen Locals. Besonders beliebt war die Biber früher zum Bouldern, was sich aber mit der Zerstörung der Höhle im Herbst 2008 geändert hat, da nun nur noch senkrechtes Gelände zum Bouldern zur Verfügung steht. Dafür wurden die bisherigen Routen und Toprope-Linien saniert und im Zuge einer großangelegten Putzaktion von der Gemeinde Bäume und Sträucher aus der Wand geschnitten. Es stehen jetzt gut 10 abgesicherte Routen im Schwierigkeitsgrad 5 - 8 zur Verfügung. Einen weiteren kleinen Sektor - das sogenannte Gleitsichtwandl (Routenliste als PDF), der im Kletterführer bisher nur unvollständig enthalten ist, gibt es etwa 100 m westlich.

Die Routen an der Hauptwand sind mit Klebeankern gesichert, an den Umlenkungen befinden sich Kettenstände mit Ösen zum Durchfädeln, teils auch mit Karabinern. Für die Sanierung erhielt der durchführende Kreis an lokalen Kletterern einen Materialzuschuss von der Gemeinde Brannenburg. Die Haken an den Felsen weiter westlich (Gleitsichtwandl) wurden privat von den lokalen Erschließern oder aus einem Ausrüstungspool bereitgestellt, der von folgenden Sponsoren unterstützt wird: DAV-Sektion Rosenheim, DAV-Sektion Bergbund Rosenheim, DAV-Sektion Bad Aibling, DAV-Sektion Stützpunkt Inntal, Montagne-Sport Rosenheim, IKO Sport Raubling, IG Klettern München & Südbayern e.V., sowie Bolting.eu.

Die Routen erfordern aber vor allem im Frühjahr stellenweise etwas Putzarbeit, so dass eine kleine Bürste nicht schaden kann. Damit wir diesen kleinen aber feinen Klettergarten weiterhin nutzen können, haltet bitte folgende Regeln ein, die mit der Gemeinde, den Grundstückseigentümern und dem Pächter des Festplatzes vereinbart wurden:

  • Nicht geklettert werden darf:
    • an dem kleinen Wandl am Wanderweg hinab nach Süden - rechts der großen Buche (Verbotsschild).
    • An der Wand über dem Blechdach hinter dem Holzschuppen
    • An der brüchigen Wand rechts vom Holzschuppen (links der Route "Dach (8-/8)") - Leider steht in letzter Zeit öfter ein Bauzaun dort, der auch den Zugang zur Route "Dach" und den beiden Routen rechts davon versperrt, obwohl diese Routen in der ursprünglichen Vereinbarung von allen Beteiligten freigegeben waren.
       
  • Es dürfen keine Topropes mehr an Bäumen oder sonstigen Verankerungen oberhalb der Wand eingerichtet werden - auch der Ausstieg aus den Routen über die Umlenkketten hinaus sollte unterlassen werden (damit werden Steine und Dreck auf die darunter befindlichen Routen abgetreten!). Der Felskopf darf nicht mehr betreten werden (Verbotsschilder vom Landratsamt!).
  • bitte haltet den Wandfuß und den Waldfestplatz sauber und nehmt sämtlichen Müll (auch Zigarettenkippen!!!) wieder mit.
  • da sich oberhalb der Wand die Wallfahrtskirche St. Magdalena und der Kreuzweg befinden solltet ihr Euch angemessen ruhig verhalten.
  • zu Eurer eigenen Sicherheit solltet ihr einen Helm verwenden (der ein oder andere Kiesel bricht schon mal raus).

Noch eine Bitte

Es stehen am Wandfuß viele Bäume, die sich für Slacklines eignen. Wer sein Gleichgewicht schulen möchte sollte daher diese Gelegenheit nutzen und nicht auf den Holzgeländern balancieren, weil dadurch bereits mehrere beschädigt wurden, was den Grundstückspächter des Festplatzes (Trachtenverein) verständlicherweise nicht freut.

Zugang

Parkplatz bei der Veramed-Klinik unterhalb vom Steinbruch Grad. Der Steinbruchstraße folgend gerade hinauf zum großen Platz, an dem auch die traditionellen Biber-Feste abgehalten werden.

Kletterführer

Der Kletterführer Bayerische Alpen, Band 2 beschreibt die Kletterrouten an der Biber ausführlich. Wer einen Fehler entdeckt oder eine neue Route begangen oder eingebohrt hat, ein Projekt klettern konnte oder einen anderen Hinweis für den Autor oder die Leser des Buches hat, schickt mir am besten eine E-Mail.