DAV-Jugend-Expedition nach Georgien 2003

Vorbereitung

Von Sepp Steinmetzer kam im Sommer 2002 die Idee eine Expedition in den Kaukasus zu unternehmen. Aber nicht zum Elbrus - durch seine große Beliebtheit und die damit verbundene Infrastruktur ist dieser (auch aufgrund fehlender technischer Schwierigkeiten) nicht als Expeditionsziel zu bezeichnen. Nein - Georgien hatte es uns angetan, das kleine Land auf der Südseite des Gebirges. Hier finden sich viele einsame, oft sehr anspruchsvolle Berge und ursprüngliche Täler, die jedoch einen ungleich höheren Organisationsaufwand erfordern als das Modeziel Elbrus. Was für uns aber die eigentliche Schwierigkeit darstellte, waren Unkenntnis und Vorurteile in einigen Funktionärs- und Diplomatenköpfen, die uns bei der Vorbereitung versuchten das Leben schwer zu machen, wo es nur ging. Trotzdem haben wir uns durchgesetzt und mit einem tollen Team vier geniale Wochen in Georgien verbringen dürfen. Ursprünglich als Abschluss meiner  Zeit als Jungmannschaftsleiter bei der DAV-Sektion Rosenheim geplant, organisierten wir die Fahrt dann aufgrund des Widerstands des damaligen Rosenheimer Sektionsvorstands kurzerhand unter den Vereinsflaggen der DAV-Sektion Bayerland. Ganz entscheidende Hilfe bei der Vorbereitung leistete uns darüberhinaus Archil Tsintsadze - ein befreundeter, in Deutschland lebender Georgier, der mittlerweile Achitours betreibt, eine Agentur, die sich auf die Organisation von Reisen nach Georgien spezialisiert hat.

Der Expeditionsverlauf

Zur Eingewöhnung und Akklimatisation war aufgrund seiner unproblematischen Erreichbarkeit und geringen technischen Schwierigkeit der Kazbeg 4 Stunden nördlich von Tiflis geplant. Leider wurden wir am Gipfelanstieg von starkem Sturm zur Umkehr gezwungen - das eigentliche Ziel, sich etwas an die Höhe anzupassen wurde jedoch erreicht.

Unser Hauptaugenmerk galt jedoch der seit Mitte der 90er Jahre praktisch unzugänglichen Region Swanetien im Herzen des Hohen Kaukasus. Dort stehen gleich eine ganze Hand voll eisgepanzerter 4000er und 5000er, die für uns interessant waren. Nach längeren Überlegungen entschieden wir uns für den Shkara (ca. 5.200m), den höchsten Berg Georgiens. Wie wenig die Region bergsteigerisch erschlossen ist zeigt sich alleine schon daran, dass nicht mal eine genaue Gipfelhöhe des Berges bekannt ist. Eine Woche schlugen wir unser Basislager am Fuss des Berges auf. Die Gruppe (einschliesslich 4 Georgier) teilten wir in 3 Teams auf, die drei verschiedene Routen an dem Berg anpackten. Während die beiden Stefans mit Tobi, Regina und Sabine den deutlich niedrigeren SW-Gipfel erstiegen, kletterten die Georgier und Sepp, Mani, Flo und Markus auf zwei verschiedenen Routen durch die etwa 2500 m hohe Südwand des Hauptgipfels. Ein Abenteuer für sich stellte nochmal der Abstieg dar, über den uns keine richtige Beschreibung vorlag und der auch aus den (mässig guten) Karten nicht ersichtlich war. Drei, bzw. fünf Tage waren die beiden Teams jeweils im Alpinstil unterwegs, bis sie wieder im Basislager eintrafen. Nach diesem Erfolg unternahmen wir noch zwei Hochtouren in verschiedenen Gruppen in dieser Region.

Als gemütlicheren Ausklang dieser 4 Wochen Georgien besuchten wir den Borjomi-Karagauli-Nationalpark. Ein Wald- und Wiesengebirge im Kleinen Kaukasus mit Gipfelhöhen zwischen 2000 m und 2600 m. Während einer mehrtägigen Trekkingtour unterstützten wir die Nationalparkverwaltung bei der Weg-Markierung und -beschilderung und unsere Handwerker kümmerten sich um die reparaturbedürftigen Schutzhütten.

Expeditionstagebuch

Etwas detaillierter ist der Expeditionsverlauf in unserem Expeditionstagebuch niedergeschrieben.

Sponsoren

Wir bedanken uns bei folgenden Sponsoren, ohne deren Unterstützung diese Expedition nicht in diesem Stil hätte durchgeführt werden können:

DAV-Sektion BayerlandMontagne-Sport, Rosenheim Krimmer Outdoor systemsThe North Face