Südostverschneidung

Bewertung Ernsthaftigkeit
7+ (6/A1) E2+   Infos
Kletterzeit Kletterlänge
5 - 7 h 330 m
Wandhöhe Exposition
300 m SO
Beliebtheit
5

Routencharakter

Sehr abwechslungsreiche und anhaltende Kletterei im 7. und 6. Grad. Seit der 2006 erfolgten Sanierung wieder eine der beliebtesten Fleischbankrouten, dazu trägt auch bei, dass die Route zu den legendären "Pausetouren" gehört. Oftmals Riss- und Verschneidungskletterei mit einigen athletischen Stellen.

Schwierigkeit

7+ / E2+; Davon 7+ (2 Seillängen) häufig 7, 7- und 6+ - nur im unteren Teil unwesentlich leichter. Ehemals A1/6, wobei je nach Hakenzahl die Freikletterschwierigkeit auch darüberliegen kann. Vor allem seit der Sanierung dürfte kaum noch jemand mit Haken einsteigen, so dass sich die Anzahl der Normalhaken im Laufe der Jahre veringern dürfte und viele technische Stellen dann nur noch frei kletterbar sein werden.

Absicherung

Die Route wurde am 24. und 25.6.06 mit 13 Standhaken und 25 Zwischenhaken von Herbert Haselsberger und Hubert Nuss saniert, dazwischen stecken noch jede Menge Normalhaken unterschiedlichster Qualität. Zusätzlich sind also ein mobile Sicherungsmittel empfehlenswert, mit der sich die Route meist sehr gut zusätzlich absichern läßt.

Empfohlene Ausrüstung

Stopper, Friends bis Gr. 3

Erstbegeher

Peter Moser und Wast Weiß am 1. und 2. Juli 1944

Zustieg

Von der Wochenbrunner Alm zum Ellmauer Tor und jenseits kurzer Abstieg unterhalb des Christaturms vorbei an den Fuß der Südostwand in die Falllinie der auffallenden Verschneidung.

Einstieg

Der Einstieg befindet sich bei einem deutlich ausgetretenen Geröllplatz unterhalb des markanten Doppel-Risskamins.

Routenverlauf

Die Route führt durch die riesige Verschneidung im rechten Teil der Fleischbank-Südostwand. Der Gipfelausstieg vom Band leitet rechts der markanten glatten Schichtplatte oberhalb vom Grasband durch eine interessante Rissverschneidung.

Abstieg

Vom Gipfel nach Westen über die trichterförmige Rinne (1) hinab und rechts zu Abseilhaken. Nun entweder durch die unten recht enge Schöllhörnrinne (2) abklettern, bis sie sich weitet oder 30m abseilen. Nun nach links (südl.) hinausqueren und auf gut ausgetretenem Weglein aufwärts in die Christascharte und noch ein Stück weiter hinauf bis an den Nordostgrat der Karlspitze zu einem breiten Absatz (Markierungen). Jetzt jenseits nach Süden durch Rinnen (1) hinab bis zu einem ersten Abseilstand. Von diesem nach links (Osten) durch eine Rinne abseilen oder schneller abklettern (1 - 2) bis zu einem luftigen Absatz mit mehreren Abseilhaken. Hier am besten Seil 15-20 m nach Süden abseilen (abklettern 3, etwas heikel und nicht ganz fest). In dem folgenden Schrofengelände befinden sich mehrere Abseilmöglichkeiten. Am schnellsten steigt man noch ca. 15 - 20 m nach Süden ab zu Abseilstand (1-2) in der linken Wand der brüchigen Rinne und seilt von dort 1 x 30 m hinab ins Schotterkar (die letzten 10 m müssen dann nochmal leicht abgeklettert werden, nach 20 m gäbe es noch einen Abseilstand). Man kann auch vom Stand vor der 3er Abkletterstelle nach Südosten mit Doppelseil abseilen (aber etwas steinschlaggefährdeter, v.a. beim Seilabziehen). Zeitbedarf bei überwiegendem zügigen Abklettern 45 Min. bis 1 Std., wer alles abseilt muss vor allem am ersten Abseilstand mit Stau rechnen und dann deutlich mehr einkalkulieren.

Übernachtung oder Einkehr

Gaudeamushütte, Gruttenhütte, Stripsenjochhaus

Hinweise

Der Ausstiegsriss kann links über die etwas leichtere Wiessner-Rossi umgangen werden. Die Stelle wird in manchen Topos fälschlicherweise mit 8- angegeben ist aber richtig geklettert (Schulterriss mit der rechten Seite) maximal 7, für Rissspezialisten sicherlich noch deutlich leichter.

Informationsquelle

Kletterführer Wilder Kaiser, Alpenvereinsführer Kaisergebirge, Kaiserbibel von Wolfgang Müller,

Externer Link

Bericht zur Südostverschneidung bei der IG-Klettern München und Südbayern

Fotos aus der Route