Kletterrouten Karwendel » Sonnjoch » Nordostwand

Faszinosum Karwendulum

Bewertung Ernsthaftigkeit
7- E3   Infos
Kletterzeit Kletterlänge
3 - 4 h 350 m
Wandhöhe Exposition
280 m NO
Beliebtheit
3

Routencharakter

Die Nordostwand des Sonnjoch gehört zum besten Stück Fels den das Karwendel zu bieten hat. Kompakt, rauh und wasserzerfressen präsentiert sich diese über 800 m hohe Plattenwand. Neben einigen Klassikern von Dülfer, Grill und Co wurden mittlerweile auch Bohrhakenrouten durch die schönsten Wasserrillen-Platten gelegt. Von Berndt Prause und seinen Freunden stammen die beiden "Neo-Klassiker" Concerto und Faszinosum Karwendulum, die sich reger Beliebtheit erfreuen.

Schöne alpine Plattenkletterei in bestem, wasserzerfressenem Fels und in ursprünglicher, wilder Gegend. Trotz Bohrhakenabsicherung nicht zu unterschätzen, da längere Passagen im 5. Grad praktisch "clean" sind. Auch für den Zustieg kann ein Schluck alpiner Erfahrung nicht schaden.

Schwierigkeit

7- (1 Stelle), überwiegend 5 und 6

Absicherung

Sehr inhomogen abgesichert. Während in den drei schwierigen Seillängen massig Bohrhaken stecken sind die etwas leichteren Seillängen so gut wie clean. Da die Route dort oft über kompakte Platten führt läßt sie sich auch mit Friends und Keilen nicht immer optimal absichern, so dass schon mal der ein oder andere Runout im 5. Grad zu bewältigen ist. Die Abseilstände bestehen nur aus Bohrhaken mit Laschen (und die auch nicht mehr neusten Datums), sowie einem in Schnüre eingefädelter Ring. Schlingenmaterial überprüfen und ggf. ergänzen!

Empfohlene Ausrüstung

Stopper, Friends 1 - 3, 55m Doppelseil, evtl. Schlingenmaterial für Abseilstände

Erstbegeher

Uschi Prause, Bernd Prause, Rainer Treppte 1990

Zustieg

Dem Weg in Richtung Bärenlahnersattel ca. 10 min. folgen, bis dieser rechts vom Bach steiler aufwärts führt. Wir zweigen nach links über den kleinen Bach ab und folgen einem kleinen Steiglein durch eine Wiese aufwärts zu einem großen Felsblock. Hier wird das Steiglein erstmal kaum noch sichtbar. Durch ein Bachbett (meist lange Schnee) nach links aufwärts zu einer Wandstufe, die ganz rechts von einer schmalen, tiefen Klamm begrenzt wird. Auf einem Band von links nach rechts an die Kante links der Klamm und über diese in leichter Kletterei (I) und Grasschrofen aufwärts bis zum Ausgang der tiefen Schlucht, die von der Nordostwand herabzieht. Über eine kurze Wandstufe nach rechts hinauf (II) und auf einem Steiglein nach rechts queren. Rechts über ein Bachbett und immer wieder mehr oder weniger deutlichen Steigspuren und Steinmännern aufwärts folgen bis unter den rechten Teil der Plattigen NO-Wand. Links eines markanten bogenförmigen Ausbruchs startet die "Concerto", wir müssen jedoch noch knapp 100 Hm über den plattigen Vorbau (am besten ganz rechts über Grasschrofen) hinauf auf ein Band bis zu einer schon von unten sichtbaren löchrigen Wand. 1 - 1,5 h

Abstieg

Abseilen über die Route (55 m Doppelseil!), allerdings meist nur 1 Bolt älteren Baujahrs (siehe Absicherung) am Stand.

Fotos aus der Route